Erstellt am 07. Oktober 2015, 09:58
Steinzeitliche Feuerdolche an Enns entdeckt. Im Rahmen des Projekts "Steinzeit an der Enns" ist Alexander Binsteiner unermüdlich auf der Suche. Nun ist er in Haidershofen (Bezirk Amstetten) eigenen Angaben zufolge auf Feuersteindolche aus der Zeit der südenglischen Kultanlage Stonehenge gestoßen.

Ihre typische Form mit ausgeprägten Kerben an der sorgfältig gearbeiteten Griffplatte, die der Schäftung diente, verrate die genaue Zeit der Herstellung am Ende der Jungsteinzeit, als bereits die Kupfertechnologie auf dem Vormarsch war.
Auch der "Ötzi" hatte einen dieser Dolche bei sich
In Mitteleuropa war das die Zeit vielfältiger Kulturerscheinungen, erläuterte der Geoarchäologe und Paläontologe Alexander Binsteiner (Internationales Büro für Geoarchäologie): Hierzulande wanderte die Chamer Kultur über die Donau nach Niederösterreich ein, in der Schweiz errichtete die Horgener Kultur Pfahlbauten an den Seen.Zeitliche Überschneidungen gab es mit den nachfolgenden Kulturen der Schnurkeramik und den Glockenbecherleuten. Aus dem Traisental kennt man Gräber der Schnurkeramik, aus Linz-Scharlinz zwei Glockenbechergräber mit Kupferdolchen.
Ein Dolch sei aus heimischem Kieselschiefer gefertigt, das Rohmaterial des zweiten stamme aus dem niederbayerischen Landkreis Kehlheim. Es handle sich dabei um einen sogenannten Plattenhornstein, eine besondere Feuersteinart, die vor allem in Ablagerungen der Jurazeit der Frankenalb auftritt.
Die Dolchträger von Püreck hätten vermutlich der Oberschicht angehört. Binsteiner verwies darauf, dass auch der "Ötzi" einen dieser kleinen Feuersteindolche mit Holzgriff in seiner Ausrüstung hatte, als er den Tod am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen fand.
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