Erstellt am 10. Dezember 2015, 04:43
Kritik an Projekt: „Kein Denkmal mit einer Leichenhalle“. Die Kostenschätzung schoss von 90.000 auf 163.000 Euro. Der Grundsatzbeschluss für den Bau wurde gefasst.

Das Fazit: In der Nähe der Kirche soll sie sein. Genauer gesagt rund um die Schmerzmannskapelle neben der Pfarrkirche.
Die anfängliche Kostenschätzung lag bei 90.000 Euro. Jetzt, da klar ist, dass der Korpus der Kapelle in einen Bau aus Glas und Alu eingebunden werden soll, sieht die Finanzlage anders aus. 163.000 Euro sind im Voranschlag 2016 für die neue Aufbahrungshalle vorgesehen.„Bei der Summe, da ziagts da die Schuach aus ...“
Martin Schirmböck (ÖVP) hofft, dass die
veranschlagten Kosten für die Aufbahrungshalle
noch sinken werden.
„Do ziagts da die Schuach aus ...“, konnte Martin Schirmböck, geschäftsführender Gemeinderat der ÖVP, seine Überraschung über diesen Preis nicht verbergen. „Das ist extrem teuer“, verstand auch der freiheitliche Mandatar Josef Brandl nicht, weshalb sich die ursprüngliche Kostenschätzung beinahe verdoppelt hatte.
40 Plätze aus Rücksicht auf andere Religionen
Der Bau soll aus Alu und Glas bestehen, das gehe ins Geld. Es wird eine Lautsprecheranlage, neue Kühlzellen, aber keine Heizung geben, zählte ÖVP-Bürgermeister Josef Reinwein auf.„Die Einbindung der Kapelle macht das Flair aus. Wenn man das von einer Aufbahrungshalle sagen kann ...“, meint der Gemeindechef. In der ersten Schätzung von 90.000 Euro war der Umfang des Projektes noch nicht bekannt.
In der neuen Aufbahrungshalle ist außerdem Raum für 40 Sitzplätze vorgesehen. „Bei uns ist es nicht üblich, dass man sitzt“, weiß Reinwein, spricht aber andere Religionen an, bei denen die Zeremonie in der Aufbahrungshalle länger dauern könne.
Grundsatzbeschluss und Ausschreibung
„Man soll sich kein Denkmal mit einer Leichenhalle setzen“, war Brandl der Preis auch nach den Erklärungen des Bürgermeisters entschieden zu hoch. Die Grünen staunten ebenfalls über die hohen Kosten, die auf die Gemeinde zukommen. Ihre Idee: die Einbindung der Kapelle aus dem Projekt zu nehmen. Doch damit war der Bürgermeister nicht einverstanden. „Die Kapelle hat Tradition. Die Integration macht Sinn.“Schirmböck verwies in der Diskussion darauf, dass es sich bei den 163.000 Euro ebenfalls nur um eine Schätzung der Investitionssumme handle. „Bei den Ausschreibungen wird‘s dann hoffentlich billiger“, behielt er sich einen Rest an Optimismus. Josef Reinwein teilte die verlautbarte Hoffnung seines Parteikollegen.
Dass die Summe nicht in Stein gemeißelt ist, vernahmen auch die Sozialdemokraten erleichtert. „Heute fassen wir nur den Grundsatzbeschluss, dass wir bauen wollen und dass wir mit der Ausschreibung beginnen“, betonte der Bürgermeister. Die Vergabe der verschiedenen Bauarbeiten werde extra beschlossen.
Mit dieser Vorgangsweise konnten alle Gemeinderäte leben. Der Beschluss erfolgte daher einstimmig.
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