Erstellt am 18. August 2016, 03:57
Lauftreff-Obmann Bock: 100 Meilen zum 50er. LT-Gmünd-Obmann Bernhard Bock lief am 50. Geburtstag 160km an der einstigen Mauer – in 19:21std auf Rang 18!

Jahrzehntelang patrouillierten die DDR-Grenzer entlang der Berliner Mauer. Diese Zeiten sind lange vorbei. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, findet seit fünf Jahren der Berliner Mauerweg-Lauf statt – 100 Meilen lang. Und Bernhard Bock hat sich diesen außergewöhnlichen Ultralauf zum 50. Geburtstag geschenkt.
Noch drei Tage nach seinem Zieleinlauf Sonntag-Früh nach 19:21std – als Gesamt-18. (M50-3.) von 350 Startern (!) – war der Hoheneicher euphorisiert. „Das war der Lauf meines Lebens!“, sagt er im NÖN-Gespräch. Von der Top-Organisation der Veranstaltung bis zur Strecke und seiner Leistung – Bock war voll des Lobes.
„Es ist, als würden sich Körper und Geist trennen.“
Bernhard Bock über den Zieleinlauf in Berlin
„Ich konnte die Strecke total genießen, hatte keine Probleme, musste mich nie quälen.“ Die flachen 161,9km lief er, bis auf kurze Stopps bei den 27 Verpflegungspunkten, durch – den Kräften von vielen Hügel- und Bergläufen in der Vorbereitung sei Dank.
Gestartet wurde um 6 Uhr früh im Jahn-Sportpark. Von dort ging‘s zum Brandenburger Tor, vor dem symbolisch eine Mauer aufgebaut war, die die Läufer beim Durchlaufen Stein für Stein abtrugen, am Checkpoint Charlie vorbei und weiter den Mauerweg entlang – bis zum Jahn-Sportpark retour.
Dort lief der LT-Gmünd-Obmann um 1.21 Uhr durchs Ziel. „Man kann mit Worten kaum beschreiben, was beim Zieleinlauf in einem vorgeht“, erzählt Bock. „Es ist, als würden sich Körper und Geist trennen und erst wenige Meter vor dem Ziel wieder zusammenfinden.“
Vereinskameraden sangen ein Ständchen
Das erste Highlight erlebte der frischgebackene Fünfziger aber schon nach 25km, als ihn eine neunköpfige Abordnung des LT Gmünd am vierten Verpflegungspunkt überraschte und ihm ein Geburtstagsständchen sang: „Das war das schönste Geschenk!“ Zwischen Kilometer 72 und 110, wo die LT-Kollegen noch einmal warteten, begleitete Martina Diesner-Wais Bock.
Es gehe ihm ums Ausloten der Grenzen, sagt Bock auf seine Ultralauf-Abenteuer angesprochen. „Man fragt sich: ‚Schaff ich die 100 Meilen?‘ Dass der Lauf diesmal genau an meinem 50. Geburtstag stattfand, war natürlich auch sehr besonders.“
Am 13. August war auch der offizielle Mauerbau-Gedenktag – zur fünften Auflage fand der Lauf nicht nur um, sondern erstmals genau an diesem Tag statt.
Mindestens 138 Menschen mussten bei Fluchtversuchen ihr Leben an der Berliner Mauer lassen. Der Mauerweg-Lauf erinnert an diese Menschen und Schicksale. Jedes Jahr ziert das Konterfei eines Maueropfers die Finisher-Medaille – heuer Karl-Heinz Kube. Damit hat es zumindest sein Andenken in den Westen geschafft.
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