"Urgestein" Karl Fuchs: Seit 62 Jahren im NÖN-Team

Erstellt am 07. November 2020 | 04:00
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Seinen ersten Einsatz hatte Karl Fuchs im Jahr 1958 beim ersten Volksfest im Bezirk Amstetten. Ehrengast der Veranstaltung in St. Valentin war der damalige Außenminister Leopold Figl (Mitte). Mit am Bild Pfarrer Karl Hautz,St. Valentins Vizebürgermeister Karl Stöckler, Bürgermeister Franz Forster und Amstettens Bürgermeister Johann Pölz.
Foto: Fuchs
Karl Fuchs aus St. Valentin ist seit 62 Jahren freier Mitarbeiter der NÖN. Das absolute „Urgestein“ im Mostviertel.

Die NÖN und Karl Fuchs (87) – das gehört einfach zusammen. Seit mittlerweile 62 Jahren gestaltet der St. Valentiner als rasender Reporter im Bezirk Amstetten die Berichterstattung der NÖN und ihrer Vorgängerzeitung.

An seinen ersten Einsatz erinnert sich Karl Fuchs noch gut: „Das kann ich dokumentieren. Das war im Jahr 1958 beim ersten St. Valentiner Stadtfest. Als Ehrengast war der damalige Außenminister Leopold Figl anwesend. Ich habe heute noch das Bild mit ihm und der ganzen St. Valentiner Prominenz.“

Am Schiff mit dem spanischen König

Hauptberuflich als Gendarm in St. Valentin tätig, avancierte Karl Fuchs in seinem Nebenjob als Bildberichterstatter dann schnell zum „Platzhirsch“ der Printmedienlandschaft im ganzen Bezirk. Als Journalist sah er sich dabei selber nie. „Ich bin kein Journalist. Da muss man mehr können, als ich kann. Ich schreibe halt Gschichtln“, gab er sich stets bescheiden.

In seinen 62 Jahren Berichterstattung hat der Gesellschaftsmensch Karl Fuchs viele große Persönlichkeiten kennengelernt und kann auf einige amüsante und spektakuläre Presseeinsätze zurückblicken. Einer blieb dem 87-Jährigen dabei besonders in Erinnerung: „Der spanische König Juan Carlos machte eine Schifffahrt auf der Donau. Es waren ausdrücklich keine Presseleute erlaubt“, erinnert er sich. Trotzdem schaffte es Fuchs auf das Schiff – natürlich mit seiner Kamera im Gepäck. „Überall waren Polizei- und Cobra-Einsatzkräfte am Boot, im Wasser und in der Luft. Als mich ein Beamter fragte, wer ich sei, sagte ich ihm einfach: Ich bin der Ersatzkapitän.“

In bester Gesellschaft genoss Fuchs mit dieser „Notlüge“ die Schifffahrt: „Ich habe fotografiert wie ein Weltmeister“, lacht er heute. Auch der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll war dabei. „Er kam später zu mir und fragte nur: Alles im Kasten?“, erzählt Karl Fuchs. Und ja, das hatte er. Während ORF-Kamera- und Medienteams auf einem anderen Schiff an ihnen vorbeischipperten, um an heiß begehrte Bilder des Königs zu gelangen, hatte Karl Fuchs seinen Job längst erledigt.