Debatte über ASZ-Zukunft in Ferschnitz
Debatte über ASZ-Zukunft in Ferschnitz. Bürgermeister Michael Hülmbauer geht in die Offensive und will sich für längeren Verbleib des ASZ in Ferschnitz einsetzen.
Die Zukunft des Altstoffsammelzentrums in Ferschnitz sorgt weiter für gehörigen Gesprächsstoff. Wie die NÖN in der Vorwoche berichtete, soll dieses – so der Plan – geschlossen werden, sobald das Wertstoffsammelzentrum Euratsfeld seinen Betrieb aufnimmt. Als Datum wird dafür spätestens 2024 anvisiert.
Ferschnitz-Bürgermeister Michael Hülmbauer (ÖVP) reagierte in der Vorwoche auf den NÖN-Artikel zu den Plänen des Gemeindedienstleistungsverbandes (gda) und will sich für einen längeren Verbleib des ASZ einsetzen.
Er verstehe, dass die Altstoffsammelzentren oft nicht mehr dem modernen Standard der Mülltrennung entsprechen würden und die meisten ASZ-Bereiche zu klein seien. „Ich bin mit Sicherheit kein Mensch, der sich Neuerungen verschließt. Und wenn die neuen Wertstoffzentren qualitativ und quantitativ eine Verbesserung bringen, soll es auch so sein“, erklärt er.
Ihm stoße aber sauer auf, dass es seitens des gda keine entsprechende Informations- und Aufklärungskampagne gegeben habe. Viele Fragen, wie der tatsächliche Zeitpunkt der Schließung/Teilschließung, die betroffenen Gemeinden, warum die Wahl auf den Standort Euratsfeld fiel und welche Vorteile ein WSZ überhaupt bringe, seien seiner Meinung nach nicht ausreichend geklärt und kommuniziert worden. „Mit all diesen Fragen werde ich die Verantwortlichen des gda konfrontieren, um auch dementsprechende Informationen für die Bevölkerung von Ferschnitz zu erhalten. Einen möglichen Schließungstermin über die Zeitung zu erfahren, geht aber für mich auf gar keinen Fall“, kritisiert Hülmbauer.
Er habe bei nachvollziehbarer Argumentation kein Problem mit der Umstellung auf Wertstoffzentren. Obwohl er nach wie vor der Meinung sei, dass man bei entsprechenden Investitionen eine Anlage wie Ferschnitz zumindest noch einige Jahre weiterführen könne. „Ich werde mich auf alle Fälle dafür einsetzen, dass das ASZ in Ferschnitz so lange wie irgendwie möglich in Betrieb bleibt und dass zumindest Teilbereiche weitergeführt werden können“, kündigt er an.
Übrigens: Auch die Liste „Vielfalt für Ferschnitz“ stellte sich gegen das Vorhaben.
„In anderen Bezirken sehr gute Erfahrungen gemacht“
Konfrontiert mit der Kritik verweist gda-Obmann AntonKasser erneut auf Vorteile der Wertstoffsammelzentren. „Mit ihnen wollen wir den Anteil an recycling-fähigem Müll steigern. Wir werden es uns nicht leisten können, das in allen Gemeinden anzubieten. Andere Bezirke haben diese Systeme bereits und gute Erfahrungen gemacht. Vor sechs Wochen wurde auch das ASZ Haidershofen geschlossen, da weicht man nun nach Behamberg oder Haag aus. Das hat überhaupt keine Probleme gegeben und wird gut angenommen“, argumentiert er. Man müsse ja nicht jede Woche ein ASZ aufsuchen, die Entsorgung könne man dank stark ausgedehnter Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr mit sonstigen Erledigungen bestens verbinden. Auf die Erwähnung eines Datums der Schließung verzichtet Kasser nun allerdings. „Wir haben noch nicht einmal eingereicht, es wird schon noch etwas dauern“, erklärt er. Mit den betroffenen Gemeinden habe es bezüglich der Planungen aber regelmäßig Austausch gegeben. Die Wahl sei auf den Standort Euratsfeld gefallen, da man schnell ein passendes Grundstück fand. Auch die Lage habe sich angeboten. Der gda-Obmann stellt weiters klar, dass man den Strauch- und Grünschnitt in Ferschnitz weiterhin abgeben kann. Angedacht wird auch, einen zweiten „Sperrmülltag“ einzuführen.