Gebürtige Ukrainer zu Krieg: „Man fühlt sich hilflos“

Erstellt am 02. März 2022 | 03:29
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Ukraine-Krieg Symbolbild
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Foto: Tomas Ragina, Shutterstock.com
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Nadia und Ihor leben seit rund drei Jahren in Amstetten. Die beiden sind gebürtige Ukrainer und schildern ihre Situation.

Die 16-jährige Nadia und der 17-jährige Ihor besuchen die sechste Klasse des BG/BRG Amstetten. Die Schüler haben sich bereit erklärt mit der NÖN über ihre persönlichen Erfahrungen angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine zu sprechen.

Sowohl Nadia als auch Ihor haben Familie und Freunde in der Ukraine, die unmittelbar von dem Krieg betroffen sind. Nadias Heimatstadt Kiew wird seit Donnerstag mit Raketen und Bomben angegriffen. Ihre Großeltern wohnen in der Stadt. Es ist nicht sicher, wie es für sie weitergeht. Sie denken darüber nach zu flüchten und nach Österreich zu kommen. Wie viele Ukrainer versucht einer von Ihors Freunden gerade, nach Polen zu kommen. Neben der Sorge um die Freunde und Familie vor Ort kommt die große Ungewissheit. „Alles kann passieren, man weiß einfach nicht, wie es weitergeht“, beschreibt Nadia die Lage.

Kontaktaufnahme in die Ukraine ist schwierig

„Ich habe darüber nachgedacht, nach der Schule wieder zurück in die Ukraine zu ziehen. Das ist meine Heimat. Jetzt nicht zu wissen, ob das möglich ist und es diese Heimat so noch geben wird, ist schwer zu ertragen“, erzählt die 16-Jährige.

Der Krieg macht es zeitweise unmöglich, mit den Menschen in der Ukraine Kontakt zu halten. „Es ist schwierig jemanden zu kontaktieren, weil das Netz nicht durchgehend funktioniert“, berichtet Ihor.

„Das Schlimmste ist, man fühlt sich so hilflos“, sind sich die beiden einig. Mit der Entscheidung ihre persönlichen Geschichten zu teilen, leisten Ihor und Nadia einen wertvollen Beitrag. Denn wie auch die Schüler selbst betonen, ist es wichtig, über das Geschehen Bescheid zu wissen und den Ernst der Lage zu begreifen. Außerdem weisen sie darauf hin, bei Medienberichten zu hinterfragen, von wem die Informationen stammen. Die russischen Staatsmedien würden den Sachverhalt nicht richtig darstellen und seien keine vertrauenswürdigen Quellen.

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