Planetenweg wird neu gestaltet

Der Planetenweg ist in die Jahre gekommen, entstand er doch im Schuljahr 2000/2001 als Projektarbeit von Schülern des Ostarrichi-Gymnasiums unter der Leitung der Professorinnen Barbara Grabner und Ingrid Cerny. Von der Position der Sonne über dem Gymnasium ausgehend, wurden im Maßstab 1:1,439 Milliarden, Informationstafeln zu den Planeten unseres Sonnensystems entlang des Mühlbachs und am „Schwarzen Weg“ bis nach Greinsfurth aufgestellt. 2012 wurden die Tafeln neu foliert. „Obwohl das noch gar nicht so lange zurückliegt, befindet sich der Planetenweg derzeit in einem katastrophalen Zustand,“ sagt Thomas Schnabel, der am Gymnasium Biologie und Umweltkunde, Musikerziehung wie auch das Wahlpflichtfach Astronomie unterrichtet.
„Durch Vandalismus wurden immer wieder Tafeln beschmiert und die Folien teilweise abgezogen, sodass an manchen Stellen nur noch die nackten Ständer verblieben sind. Diese inakzeptable Zerstörungswut, die für die Verursacher – wenn man sie erwischen würde – weitreichende und drastische Konsequenzen haben müsste, ist nicht nur Ausdruck geistiger Primitivität, sondern in hohem Grad auch Ausdruck der Missachtung der Arbeit und des Aufwandes, der hinter der Durchführung eines solchen der Allgemeinheit zugutekommenden Projekts steckt“, echauffiert sich der Gymnasialprofessor.
Seit drei Jahren um Sanierung bemüht
Vor drei Jahren wandte sich Schnabel zum ersten Mal an die Gemeinde Amstetten, wegen einer Revitalisierung und einer Neugestaltung des Planetenweges. „Seit einem halben Jahr machen Kulturamtsleiterin Elke Strauß und ich nun Nägel mit Köpfen“, berichtet Thomas Schnabel. „Denn der Planetenweg wird auch fachlich überarbeitet. Ich habe ein diesbezügliches Konzept vorgelegt. Demnach soll die Anzahl der Tafeln erweitert werden.“
Grund dafür ist, dass sich in den letzten 20 Jahren das Wissen über die Himmelskörper im Sonnensystem durch zahlreiche Raumfahrtmissionen sowie durch mehrere leistungsfähige neue Generationen von Großteleskopen enorm vergrößert hat. „Wo wir vor zwei Jahrzehnten noch geglaubt haben, die Struktur dieser Trans-Jupiterbereiche schon ziemlich genau und vollständig zu kennen, sehen wir heute, dass wir erst am Anfang der Erforschung dieser Region unseres Sonnensystems stehen. Für die Neugestaltung des Planetenweges bedeutet das eine Vergrößerung der Tafelflächen sowie eine Modernisierung der graphischen Aufbereitung inklusive der Verwendung von Bildmaterial“, sagt Schnabel.
Zu den zehn bisher bestehenden Tafeln werden weitere dazukommen. Drei im Bereich der Zwergplaneten und Kleinkörper, Kometen und Meteorite und Transneptunischen Objekte. Und vier allgemeine Tafeln, die einen Modellüberblick geben sollen sowie sich mit den Keplerschen Gesetzen, der Entstehung des Sonnensystems und der Region jenseits von Pluto befassen werden. Der Erdmond bekommt eine eigene Tafel.“
Vorarbeiten Ende Juni abgeschlossen
Vom Gymnasium kommen laut Schnabel die Daten, Texte und Abbildungsvorschläge sowie das technische und graphische Grundkonzept. Diese werden an die Kommunikationsagentur Gerhard Sengstschmid geschickt und von dieser umgesetzt. „Die Grundsatzgespräche mit dem Grafiker fanden im April statt, die Texterstellung seitens der Schüler der Astronomiegruppen ist im Laufen und wird mit Ende des laufenden Schuljahres abgeschlossen sein. Die endgültige Beschlussfassung im Gemeinderat wurde entweder vor Kurzem diskutiert oder wird in nächster Zeit diskutiert werden. Die Vorarbeiten wären somit mit Ende Juni abgeschlossen.“ Kulturstadtrat Stefan Jandl begrüßt „das Engagement von Thomas Schnabel und den Schülern, die diese informative Aufwertung des Weges wieder möglich machen.“