Bezirksstellenleiter Robert Schuster geht mit März in den Ruhestand

Erstellt am 03. Februar 2023 | 15:50
Lesezeit: 4 Min
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Amtsübergabe: Der scheidende Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer in Amstetten, Robert Schuster, überreichte seinem Nachfolger Herbert Grurl symbolisch seine Aktentasche.
Foto: Knapp
Wachablöse bei der Bezirksstelle der Arbeiterkammer: Herbert Grurl folgt Robert Schuster nach, der sie 20 Jahre lang geleitet hat und mit März in den Ruhestand geht. Insgesamt 23 Jahre stand er in den Diensten der Arbeiterkammer. Präsident Markus Wieser würdigte am Freitag bei einer Verabschiedungsfeier im Arbeiterkammersaal seine Fachkenntnis, seine Menschlichkeit und seinen kritischen Geist.
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Drei Arbeiterkammerpräsidenten, vier Direktoren und eine Direktorin hat Robert Schuster in seiner Zeit erlebt. Allein das zeigt, wie lange er an der Spitze der Bezirksstelle in Amstetten stand. Den Mund aufgemacht und sich für andere engagiert hat er schon in der Berufsschule als Schulsprecher, später als Betriebsrat in der Mondi. „Der Wechsel zur Bezirksstelle der Arbeiterkammer war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagte Schuster (64) in seiner Abschiedsrede am Freitag. Sein Start als deren Leiter war übrigens gleich ruppig. "Denn ich war sogleich mit dem Riesenskandal um den Mode-Konzern Hettlage konfrontiert, der seine Beschäftigten in Amstetten wegen wirtschaftlicher Probleme „bat“ 100 Stunden im Jahr gratis zu arbeiten." Da wurde Schuster auch gleich viel mediale Aufmerksamkeit zuteil.

Mit der Finanzkrise im Jahr 2008/9 und vor allem der Corona-Krise hatten der Bezirksstellenleiter und sein Team aber in diesen 20 Jahren noch viel größere Herausforderungen zu bewältigen. Sie haben sie gemeistert und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bezirk bestmöglich unterstützt. 

Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lagen Schuster immer besonders am Herzen, was er auch seinem Nachfolger als guten Rat mit auf den Weg gab. „Du hast da einen Schatz, auf den du dir aufpassen musst.“

Schuster freut sich darüber, dass im Bezirk in den letzten Jahren hunderttausenden Menschen geholfen werden konnte. Er hob in diesem Zusammenhang besonders die Sozialpartnerschaft hervor, die hier noch sehr gut funktioniere. „Wir schaffen es Jahr für Jahr, dass nur etwa 20 Prozent aller Fälle vor Gericht gehen, bei allen anderen kommen wir zu einer Verhandlungslösung.“

Dank richtete Schuster auch an Gewerkschaftsvertreter, Betriebsräte, Gemeinden und Behörden, mit denen die Zusammenarbeit immer gut geklappt habe.

Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser hob in seiner Laudatio hervor, dass Robert Schuster die Bezirksstelle Amstetten mit Fachwissen, Führungskompetenz aber auch menschlich geprägt habe und seine Tätigkeit für ihn tatsächlich Berufung gewesen sei. „Wir waren nicht immer gleicher Meinung, denn du bist ein sehr kritischer Geist, aber Diskussionen gehören dazu, sonst kann man sich nicht verbessern.“ Wie wichtig es sei, als Arbeiterkammer in den Regionen draußen präsent zu sein, zeigt aus Sicht des Präsidenten gerade die Bezirksstelle Amstetten. „Jährlich gibt es hier 20.000 bis 23.000 Anfragen. Bei 45.000 Beschäftigten heißt das, dass fast jeder zweite Kontakt mit der Kammer hat.“

Herbert Grurl (55), bislang Betriebsrat in der Arbeiterkammer, aber auch als Berater in Amstetten tätig, übernimmt die Leitung der Bezirksstelle offiziell mit 1. März. Er kündigte an, dass er natürlich die „wunderbare Sozialpartnerschaft“ im Bezirk fortsetzen werde. Themen und Herausforderungen sieht er in der Arbeitswelt viele auf die Beschäftigten und die Arbeiterkammer zukommen - vom Home-Office, über Black-Out bis hin zur Entwicklung von künstlicher Intelligenz und deren Einfluss auf das Arbeitsleben.  

Als Interessensvertretung werde die Arbeiterkammer den Beschäftigten "weiterhin eine offene Hand für alle Situationen bieten", versicherte Grurl, "von Beratung und Vertretung im Arbeitsrecht, Steuerreicht und beim Konsumentenschutz bis hin zu Services wie den Gesundheitsbus.

Seinem Vorgänger streute der neue Bezirksstellenleiter Rosen: "Du hast mit deinem Tatendrang und deiner guten Laune die Mitarbeiter immer motiviert. Tatsächlich machen sie ihre Arbeit so gut, dass sie fast keinen Leiter brauchen."

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