Ausdrucksstarke „Karis“

ST. PETER/AU/ARDAGGER / Satire, Comic oder Karikatur - so weit liegen die Genres nicht voneinander entfernt. Wandert man durch die Ausstellung von Christian Gschöpf, werden einem diese Begrifflichkeiten so richtig bewusst.
Gschöpf gilt als feinsinniger Beobachter, er modelliert seine Gesichter mit großem Fingerspitzengefühl und setzt die prägnanten Merkmale von Persönlichkeiten in den Fokus. Verewigt hat der begnadete Zeichner nicht nur die Größen der Weltpolitik wie Obama und Putin, auch die nationale Politik ist stark vertreten. Darunter mischen sich immer wieder auch Porträtkarikaturen von Musikgrößen und Malerstars.
Natürlich fehlen auch nicht bekannte Szenengrößen wie Ambros oder Lauda. Seit zehn Jahren ist Gschöpf als Karikaturist unterwegs und zählt zu den bekanntesten und wichtigsten heimischen Karikaturisten.
Schon sein Werbespruch ist bemerkenswert. „Lieber vom Gschöpf karikiert, als vom Leben gezeichnet“. In der Tat erzählen seine Karikaturen eine kompetente Doppelbödigkeit, sie drücken feine Ironie aus, wirken durch Farb- und Zeichenkraft, ohne dabei eine gewisse Poesie zu verlieren. Sie können aber auch als knallharte Statements wahrgenommen werden. Insgesamt sind die zündenden Gesichtswelten von Christian Gschöpf ein überzeugendes Ganzes. Das Porträt trifft auf überbordende, bildnerische Erzählkraft, verdichtet mit einer dichten Assoziationsfülle.
Großer Andrang herrschte bei der Ausstellungseröffnung im Schloss St. Peter. Am Bild: Bürgermeister Gerhard Wieser, Leopold Kogler, Christian Gschöpf und zweiter Landtagspräsident Johann Heuras