Moststraße: Mostfrühling, Genuss und Birnenkongress

Erstellt am 11. März 2023 | 07:00
Lesezeit: 4 Min
Moststraße
Präsentierten die Aktivitäten im Mostfrühling: Moststraßen-Geschäftsführerin Maria Ettlinger, Moststraßenbfrau Michaela Hinterholzer, der Vorsitzende der Generalversammlung der Mostviertel Tourismus Gmbh und Hotelier, Johannes Scheiblauer, sowie der Geschäftsführer der Mostviertel Tourismus GmbH, Andreas Purt.
Foto: Knapp
Am 23. April lockt der Tag des Mostes und am Wochenende zuvor treffen sich Birnenexperten und Produzenten aus aller Welt im Relax-Resort Kothmühle.
Werbung
Anzeige

Mit der Eröffnung des Mostbirnhauses in Ardagger am 1. April startet die Moststraße in den Mostfrühling. Ein neues Event-Highlight steht schon am Freitag, 14., und Samstag, 15. April, auf dem Programm: Das Cider & Spring-Festival in der Remise Amstetten mit Birnenmost-Verkostungen, DJs, Live-Musik und internationalen Gästen.

Der Tag des Mostes wird heuer am Sonntag, 23. April, zelebriert - eine Woche früher als in vergangenen Jahren. „Wir reagieren damit natürlich auch auf den Klimawandel, der bewirkt, dass die Birnbaumblüte früher stattfindet. Wir hoffen, dass die über eine Millionen Birnbäume heuer wieder zeitgerecht die Hügellandschaft mit ihren Blüten in ein weißes Kleid hüllen“, sagt Moststraßenobfrau Michaela Hinterholzer. Gefeiert wird an diesem Tag mit einem bunten Festprogramm aus Frühschoppen, Baumblüten-Wanderungen und anderen Events. Die Heurigen werden die Besucherinnen und Besucher mit Most und kulinarischen Spezialitäten verwöhnen.

Neu am Tag des Mostes ist die „Hop on, Hop off“-Tour. Mit einem Retrobus können Gäste bei einer Rundfahrt die Birnbaumblüte genießen und bei acht ausgewählten Heurigen und Wirtshäusern ein- und aussteigen. Der Bus kommt alle zwei bis drei Stunden vorbei und ermöglicht die Weiterfahrt.

Im Mostfrühling wird aber in der Region nicht nur gefeiert, sondern es wird gearbeitet und Grundlagenforschung betrieben. Dazu veranstaltet die Moststraße vom 13. bis 15. April den „Internationalen Birnenkongress zum Thema Streuobst, Cider, Birnenmost“ im Relaxresort Kothmühle. Etwa 100 Personen haben ihre Teilnahme angesagt - aus dem In- und Ausland. „Es geht um einen Austausch über die Forschung und Entwicklungen, die Mostbirne als regionales Identifikationsmerkmal und wie man damit Wertschöpfung generieren kann“, sagt Hinterholzer. Teilnehmer sind Produzentinnen und Produzenten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Cider-Initiativen, internationale Streuobst-Communities, Landwirte, Vertreter des Tourismus, der Politik und NGOs. „Wir wollen mit dem Kongress auch das internationale Netzwerk stärken und haben Referenten aus der Schweiz, aus Kanada und den USA dafür gewonnen“, freut sich Hinterholzer. So wird etwa der französische Cider-Experte, Autor und Produzent Claude Jolicoeur über „Weltweite Cider-Entwicklung: Zwischen Tradition und Moderne“ referieren. Natürlich wird auch der Klimawandel und der Erhalt der Kulturlandschaft beim Kongress ein wichtiges Thema sein.

Da zur Mostkultur auch das Feiern gehört, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kongress natürlich dem Cider & Spring Festival einen Besuch abstatten - und Most-Betrieben aus der Region.

Für den Vorsitzenden der Generalversammlung der Mostviertel-Tourismus GmbH, Hannes Scheiblauer, ist der Internationale Birnenkongress auch ein Signal, dass sich das Mostviertel in Sachen Birne weltweit an die Spitze stellt. „Niemand soll mehr über die Birne wissen, als wir hier in der Region. Alles was man zum Thema wissen kann, muss bei uns gebündelt sein“, hält er fest.

Nächtigungen nähern sich Niveau von 2019

In Sachen Tourismus hat Scheiblauer gute Nachrichten. Der 1. Post-Corona-Winter ist überraschend gut verlaufen - sowohl am Privatgästesektor als auch im Seminarbereich und beim Geschäftstourismus. „Und da die Prognosen für den Frühling wirklich gut sind, gehen wir davon aus, dass wir eine gute Sommersaison haben werden“, sagt der Inhaber des Relaxresorts Kothmühle und des Hotels an der Eisenstraße in Waidhofen an der Ybbs.

Inzwischen hätten sich, so Scheiblauer, auch die Turbulenzen am Arbeitsmarkt beruhigt. Es gäbe österreichweit einen Höchststand an Beschäftigten im Tourismus. „Wichtig für die Branche ist es, ausreichend junge Menschen für eine Lehre zu finden. Wir müssen das künftige Fachpersonal selbst ausbilden.“

Zufriedenstellend entwickeln sich die Nächtigungen im Mostviertel. 2022 hat die Region da wieder die Ein-Millionen-Grenze übersprungen, nachdem es 2020 und 2021 pandemiebedingt einen Einbruch gab. „Wir sind zwar noch nicht ganz auf dem Niveau von 2019, aber für 2023 optimistisch, dass wir es wieder erreichen“, sagt der Geschäftsführer der Mostviertel Tourismus GmbH, Andreas Purt.

Die Moststraße bewegt sich bei den Nächtigungen ebenfalls wieder auf das Niveau von 2019 zu. Damals wurden 253.000 Nächtigungen gezählt, im Vorjahr waren es 226.000. Die meisten Nächtigungen haben im Bezirk die Stadt Amstetten mit 37.541 und die Stadt St. Valentin mit 36.991 aufzuweisen - da macht sich natürlich vor allem der Geschäftstourismus bemerkbar. Neuhofen kam 2022 auf 28.348 Nächtigungen, Seitenstetten auf 16.129, gefolgt von Ardagger mit 15.994.

Werbung