Neuer Landtag bunt wie noch nie

Auch wenn die Wahl für die ÖVP und die SPÖ eine Niederlage brachte und es im Bezirk nur noch zwei Grundmandate gibt: Mit so vielen Mandatarinnen und Mandataren wie in der kommenden Periode war die Region noch nie im Landtag vertreten – und vor allem nicht in dieser Buntheit. Zweimal Schwarz, zweimal Blau, zweimal Rot und einmal Grün: Anton Kasser und Bernhard Ebner für die ÖVP, Edith Mühlberghuber und Alexander Schnabel für die FPÖ, Kerstin Suchan-Mayr und Ulrike Königsberger-Ludwig für die SPÖ und Dominic Hörlezeder für die Grünen. Auch die Regionen sind damit abgebildet, mit einem leichten Überhang für das Ybbstal. Mühlberghuber und Suchan-Mayr kommen aus dem Westen, Königsberger-Ludwig und Hörlezeder repräsentieren mit Amstetten den Zentralraum, Ebner, Kasser und Schnabel das Ybbstal.
Königsberger-Ludwig ist bei der SPÖ auch wieder im Rennen um das Amt einer Landesrätin. Bei der FPÖ soll auch Mühlberghuber auf der Liste möglicher Kandidaten dafür stehen, auch wenn sie das (noch) nicht bestätigt. „Über Personelles wurde noch nichts gesprochen. Das wird noch einige Wochen dauern“, sagt die Haidershofnerin. Kerstin Suchan-Mayr hat zwar ihr Grundmandat verloren, zieht aber über die Landesliste in den Landtag ein, ebenso wie Ebner, Mühlberghuber und Hörlezeder.
Bei der ÖVP ist man eine Woche nach der Wahl damit beschäftigt, das schlechte Abschneiden zu analysieren und Strategien für die weitere politische Arbeit zu entwickeln. „Das Wahlergebnis ist desas trös, da gibt es nichts zu beschönigen“, sagt ÖVP-Bezirksparteiobmann Andreas Hanger und ortet mehrere Gründe dafür. „Gerade bei uns im Bezirk Amstetten haben die Einführung der Impfpflicht und der Lockdown für Ungeimpfte viele Menschen verärgert. Dieser Ärger sitzt sehr tief.“ Auch wenn sich die Impfpflicht aus fachlicher Sicht noch immer argumentieren lasse, sei sie ein Fehler gewesen, resümiert Hanger. „Das war ein starker Eingriff in die Freiheitsrechte und das tut mir leid. Dafür möchte ich mich als ÖVP-Bezirksparteiobmann bei den Menschen in der Region entschuldigen!“ Die Aufgabe der Volkspartei in den nächsten Monaten sei es nun, das Vertrauen der Menschen wieder zurückzugewinnen. „Viele dieser Enttäuschten sind langjährige ÖVP-Wählerinnen und -Wähler. Mich bei ihnen zu entschuldigen, ist ein erster großer Schritt, den zu setzen ich für ganz wichtig halte.“
Dass nach dem Verlust des Mandats von Michaela Hinterholzer nun mit Anton Kasser und Bernhard Ebner die Bezirks-ÖVP künftig mit zwei Vertretern aus dem Ybbstal im Landtag repräsentiert sein wird, sieht Hanger als kein Problem. „Wir haben hier schon in der Vergangenheit immer ausgewogen agiert und den gesamten Bezirk vertreten.“