Unverständnis für Ybbs-Surfer im Hochwasser
Unverständnis für Ybbs-Surfer im Hochwasser. Bezirk stand unter Wasser, in Wallsee kam es zu einem Todesfall. Waghalsige Surfer auf der Ybbs.
Die anhaltenden Regenfälle am Wochenende führten in Wallsee zu einem tragischen Zwischenfall. Ein Mann verstarb am späten Sonntagnachmittag nach seiner Rettung aus der Donau in der Nähe des Kraftwerkes.
Vier Feuerwehren waren mit Booten im Einsatz, berichtete Philipp Gutlederer vom Bezirkskommando. Der Notarzt von „Christophorus 15“ habe nur noch den Tod des mutmaßlich Verunfallten feststellen können, wir hatten berichtet:
Die Feuerwehren waren Gutlederer zufolge wegen eines beim Kraftwerk Wallsee um Hilfe Schreienden alarmiert worden. „Wir haben die Alarmierung bekommen, dass jemand direkt unter dem Kraftwerk im Wasser treibt. Wir sind in kurzer Zeit mit dem Boot ausgerückt und haben die Person, einen älteren Mann mit vielleicht 80 Jahren, geborgen“, schildert Wallsees Feuerwehrkommandant Markus Bruckner den Unfall.
Sofort begannen die Feuerwehrkräfte mit der Reanimation, allerdings kam für den Mann jede Hilfe zu spät. Die Unfallursache war laut dem Feuerwehrsprecher vorerst nicht bekannt.
200 Feuerwehrkräfte im Dauereinsatz
Die Feuerwehr musste am Sonntag auch in anderen Gemeinden ausrücken. Ab Mittag stand man quasi im Dauereinsatz. 200 Einsatzkräfte kämpften dabei gegen die Folgen der vielen Niederschläge an. „In Nabegg kam es zu einem Hangrutsch, in Aschbach waren einige Unterführungen überflutet und in Wallsee und in Preinsbach kam es bei Brücken zu Verklausungen“, berichtet Gutlederer von einigen Einsätzen. Weiters standen mehrere Keller unter Wasser.
In St. Georgen mussten am Sonntag aufgrund von Überschwemmungen mehrere Straßen gesperrt werden. Etwa die Unterführung zwischen St. Georgen und Galtbrunn, die Brücke zwischen Krahof und Hainstetten und die Verbindung Krahof-Hengstberg.
„Das Wasser ging in der Nacht aber erfreulicherweise schnell zurück. Seit Montag früh sind alle Straßen wieder befahrbar“, berichtete Bürgermeister Christoph Haselsteiner. Man sehe jetzt, wie wichtig die Rückhaltebecken, die gebaut wurden, sind. „Auch wenn man sie nur einmal in zehn Jahren braucht. Sie haben Stand gehalten“, ist der St. Georgner Ortschef sicher.
Ortschef über Surfer: „Sehr unverantwortlich“
Für Unverständnis sorgten hingegen einige Leichtsinnige, die sich in Matzendorf (St. Georgen am Ybbsfelde) mit dem Surfbrett in die Fluten stießen. Schon bei den letzten Hochwassern kam es hier zu ähnlichen – gelinde gesagt – abenteuerlichen Aktionen.
„Das ist sicher ein super Nervenkitzel und man bekommt für die Videos viele Klicks auf Youtube und Facebook. Aber man muss da, wenn etwas passiert, auch die Einsatzkräfte berücksichtigen. Das ist sehr unverantwortlich“, weiß Bürgermeister Haselsteiner.
Strafbar ist ein derartiges Verhalten übrigens nicht. „Das fällt unter Eigenverantwortung und unter erlaubtes Risiko. Verboten ist so etwas nicht, ob es besonders klug ist, ist eine andere Frage“, erläutert Ferdinand Humpl vom Amstettner Bezirkspolizeikommando.