Wirtschaft und Pflege: Personalmangel verschärft sich

Bezüglich Wirtschaft betonte die Politikerin, dass die Baubranche noch brumme, es würden allerdings bereits Gewitterwolken aufziehen. „Die Teuerung und die veränderte Kreditsituation für Häuslbauer, die 20-Prozent-Eigenkapital für eine Kreditvergabe vorsehen, sind für manche ein Problem. Man wird sich ansehen müssen, ob man hier reagieren muss. Denn es ist schon vernünftig, wenn junge Menschen Eigentum schaffen können“, ist Hinterholzer überzeugt.
Personalmangel bleibt großer Faktor
Viele Unternehmer kämpfen zurzeit mit Personalmangel. „Es zeigt sich, dass die geburtenstarken Jahrgänge vermehrt in Pension gehen und viel weniger Leute nachkommen. Oft hat es Sorgen über Digitalisierung und Automatisierung gegeben. Jetzt wird man in diversen Branchen noch mehr in die Richtung gehen müssen“, sagt Hinterholzer. Auf der anderen Seite sei es erfreulich, dass man ein langes Ziel der Politik, nämlich die Vollbeschäftigung, erreicht habe.
Beim Thema Pflege unterstrich Hinterholzer, dass sie froh über den Beschluss der 1,2 Milliarden Euro-Pflegereform sei. Teil des Pakets sind eine Lohnerhöhung plus eine sechste Urlaubswoche. Mit Blick auf die Region verwies die Landtagsabgeordnete darauf, dass mit September die Pflegeschule am Bildungscampus Mauer starten wird. „Unser hehres Ziel ist es, hier nach Mauer auch eine Fachhochschule für diplomiertes Personal zu bekommen. Da sind wir in Verhandlungen. Wichtig ist, dass wir jetzt einmal mit der Schule starten“, blickt Michaela Hinterholzer in die Zukunft. Sie unterstrich ebenfalls, dass das Bild vom Pflegeberuf attraktiviert werden müsse. Denn auch hier fehlt es an Arbeitskräften. „Alleine beim Hilfswerk gibt es 300 offene Stellen. Auch in vielen Krankenhäusern und Pflegeheimen wird händeringend gesucht“, berichtet sie.
Wichtiges Gegenwarts- und Zukunftsthema ist auch die Kinderbetreuung . „Aktive Familienpolitik geht nur über Kinderbetreuung. Wenn es den Kindern gut geht, geht es den Eltern gut“, unterstrich Hinterholzer. Daher sei es wichtig, viel Geld für diesen Bereich in die Hand zu nehmen. Denn Kinderbetreuung sei auch für viele Gemeinden finanziell eine große Herausforderung. In der Region gebe es eine Betreuungsquote der 0 bis 3-Jährigen von 98,3 Prozent. Damit liegt man über dem Niederösterreich-Schnitt. Verbesserungspotenzial gebe es hingegen bei den 1 bis 2,5-Jährigen. „Das Ziel ist es, dass jedes Kleinkind bei Bedarf einen Betreuungsplatz bekommt. Jeder soll aber frei entscheiden können.“ Der Arbeitskräftemangel sei übrigens auch bei der Kinderbetreuung angekommen.
Landesausstellung: Fixe Enscheidung naht
Kurz sprach Hinterholzer auch die Bewerbung für das Landesklinikum Mauer zur Landesausstellung 2026 an. „Wir arbeiten als Moststraße mit Hochdruck daran, diese in die Region zu bringen. Eine Entscheidung sollte bald fallen. Als Themen würden in erster Linie Gesundheit, aber auch die Architektur des Jugendstils mit den bekannten Pavillons, und mit der Euthanasie auch ein trauriges Kapitel der Geschichte des Landesklinikums im Mittelpunkt stehen.