Herbsttage-Intendant Garschall: „Die beste Besetzung“

Erstellt am 01. September 2021 | 04:34
Lesezeit: 4 Min
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Michael Garschall
Intendant Michael Garschall freut sich auf „Wiener Blut“!
Foto: Glassner
Intendant Michael Garschall über die neue Produktion, das Regiedebüt von Daniela Fally und „Urgestein“ Willi Narowetz.
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NÖN: Heuer wird bei den Herbsttagen mit „Wiener Blut“ von Johann Strauss ein Klassiker der goldenen Operetten-Ära aufgeführt. Warum ist dieses Stück von solcher Strahlkraft?
Michael Garschall:
Das liegt sicher an der großartigen Musik von Johann Strauss und der turbulenten, sehr lustigen Handlung. „Wiener Blut“ ist ja ein Best of aus verschiedenen Werken des großen Komponisten. Den Konzertwalzer, der den Titel gegeben hat, kennen wir sowieso alle. Beinahe das ganze Werk kann man mitsingen! Und das Wienerische trifft auf das Deutsche, da wird’s dann immer besonders unterhaltsam …

Was waren für Sie die Gründe, Daniela Fally ihr Regie-Debüt hier zu ermöglichen?
Garschall:
Daniela Fally ist nicht nur eine ausgezeichnete Sängerin, sondern auch eine Vollblutkomödiantin. Das hat sie in vielen Rollen immer wieder bewiesen. Sie hat ja auch eine Musicalausbildung, und der Wunsch nach dem Regiedebüt ist schon sehr lange da. Fally ist die „Fledermaus-Adele“ unserer Zeit und so ist auch ihre Liebe zur Operette groß. Vor drei Jahren machte ich ihr das Angebot und sie sagte sofort zu. Seither laufen unsere Vorbereitungen. Sie hat das Textbuch liebevoll bearbeitet und mit einigen aktuellen Bezügen gespickt. Schon beim Lesen musste ich sehr lachen. In Blindenmarkt hat sie die beste Besetzung, die man sich derzeit erträumen kann. Echte Haudegen stehen hier auf der Bühne.

Inwiefern sind die Publikumslieblinge Katrin Fuchs und Andreas Sauerzapf in der Rolle von Pepi und Josef ein Traumpaar?
Garschall:
Die beiden haben diese Rollen auf der ganzen Welt gesungen. Sie bringen das mit, was man für die Operette so sehr braucht: schöne Stimmen, schauspielerisches Können, exzellente Tanzkenntnisse und natürlich auch das Aussehen. Darüber hinaus haben sie eine große Liebe zu diesem Genre und dieser Funken der Begeisterung springt von Anfang an auf das Publikum über. Katrin hat bei uns 2004 ihre erste Operettenrolle gesungen, Andreas kehrt seit 2006 immer wieder nach Blindenmarkt zurück. Dass die beiden auch ein Ehepaar sind, macht die Bühnenauftritte zum Gesamtkunstwerk.

Heuer feiert Lokalmatador Willi Narowetz seinen 70. Geburtstag, der mit einer Matinee (17. Oktober) gewürdigt wird. Erzählen Sie uns ein wenig über seine Rolle bei den Herbsttagen.
Garschall:
Unser Willi hat viele Rollen: Publikumsliebling, Mitbegründer des Festivals, Obmann im Verein, Faktotum in unserer Gemeinde. Mit seiner liebenswürdigen Art und seiner Bühnenpräsenz hat er viele Menschen ins Theater gelockt und für die Operette gewonnen. So ist er auch ein „Kulturpädagoge“. Der Hutschenschleuderer „Kagler“ in „Wiener Blut“ ist neben dem „Frosch“ seine Paraderolle. Heuer hat er mit Kammersänger Ernst Dieter Suttheimer ein großartiges Gegenüber. Als „Fürst Ypsheim“ hat Suttheimer an der Wiener Volksoper Geschichte geschrieben!

Können Sie uns etwas über das Rahmenprogramm sagen und was wäre für Sie der schönste Erfolg?
Garschall:
Am 10. Oktober ist „Tony Makkaroni“ zu sehen, Untertitel „Ohrenschmaus im Opernhaus“. Mittelpunkt ist der Koch „Tony“, der berühmten Sängern die Suppe versalzt. Eine Produktion der Oper Klosterneuburg, die auch schon im Fernsehen Furore machte! Und am 26. Oktober das „Konzert für alle II“, Klassik-Hits für Groß und Klein bei freiem Eintritt. Ein Mäzen der „Herbsttage“ ermöglicht dieses Konzert. ORF-Lady Teresa Vogl moderiert und Staatsopernbariton Clemens Unterreiner singt. Ich bin stolz, dass wir mit unserer Operettenrevue im Vorjahr gezeigt haben, wie sicher unsere Konzepte sind. Und ich bin überzeugt, dass wir mit der „Wiener Blut“-Produktion ab 8. Oktober alle Klippen des Herbstes gut „umschiffen“. Unser Team ist bestens organisiert. Alle wollen spielen, spielen, spielen ... und das Publikum glücklich machen!

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