Borkenkäferplage: Wälder sind bedroht

Eier entwickeln sich immer schneller zu Larven
Schuld an der rasanten Vermehrung der beiden, für die Fichte gefährlichsten Borkenkäferarten – den Buchdruckern und den Kupferstechern –, ist vor allem die Hitze.„Je heißer es ist, umso schneller entwickeln sich die Käfer. Bei normalen Verhältnissen brauchen die Tiere acht bis zehn Wochen, um zu wachsen, bei heißen Temperaturen aber nur vier bis sechs Wochen“, erklärt der Leiter des Fachgebietes Forstwesen der Bezirkshauptmannschaft, Fritz Hinterleitner.
Die Folge: Es entwickeln sich immer schneller Eier zu Larven, die dann den Baum befallen, darin fressen und so die Wasserzufuhr in der Rinde stoppen.
Ohne Regen vermehren sich Käfer schlagartig

Borkenkäfer kommen immer vor, man spricht von einem „eisernen Bestand“. In der Regel hält sich dieser Befall aber durch verschiedene Witterungslagen in Grenzen: „Die Borkenkäfer überwintern in der Rinde und überleben die Kälte meist problemlos. Bei Regen aber sterben sie häufig durch Pilzbefall ab.“
Bleibt der Regen aus, vermehren sich die Käfer schlagartig. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fichten heuer besonders viele Zapfen tragen und dadurch geschwächter sind. Zuletzt ist es im Jahr 2003, als ebenfalls sehr heiße Temperaturen herrschten, zu solch einer Plage gekommen.
Wird ein befallener Baum entdeckt, muss er so schnell wie möglich entfernt werden, um so den weiteren Befall zu stoppen. Das Hauptaugenmerk der Bezirksforstinspektion liegt daher zurzeit auf der Kontrolle der Fichtenbestände, denn: „Im Prinzip ist der ganze Bezirk davon betroffen. Vor allem aber in den Tieflagen breitet sich der Borkenkäfer gerade besonders stark aus. Im Gebirge ist das eher weniger der Fall.“
Dass ein Baum von den Borkenkäfern massiv befallen ist, merkt man, wenn die Rinde vom Baum fällt oder sich die Nadeln vom Wipfel her rotbraun verfärben.
Entfernen der Bäume ist einzige Lösung

Hinterleitner appelliert vor allem an die Waldbesitzer, gerade jetzt ihren Wald besonders genau unter die Lupe zu nehmen. Der Bezirksforsttechniker und seine Mitarbeiter weisen die Besitzer auch notfalls auf die befallenen Bäume hin und tragen das Entfernen mittels Bescheid auf.
„Das Entfernen der Bäume ist die einzige praktikable Lösung“, sagt Hinterleitner. Die Rinde mit chemischen Mitteln zu spritzen, sei eher eine Notlösung. Die gefällten Bäume können trotz Befall weiterverarbeitet werden und eigenen sich auch als Bauholz, für Möbel kann das Holz wegen einer bläulichen Verfärbung durch Pilze allerdings nicht mehr verwendet werden.
Genauere Auskünfte über die Borkenkäferproblematik und fachliche Beratung erhalten die Waldeigentümer bei der Bezirksforstinspektion der Bezirkshauptmannschaft Amstetten unter ( 07472/9025/21624 und beim Forstsekretär der Bezirksbauernkammer.