Gute und schlechte Nachrichten aus dem Bezirk Amstetten

Besonders hart getroffen vom Coronavirus ist die Gemeinschaft der Pater der Salesianer Don Bosco in der Amstettner Pfarre Herz Jesu, wo ältere Mitbrüder in einer Einrichtung für betreutes Wohnen zusammenleben. Bereits drei Pater sind an ihrer Erkrankung verstorben, zuletzt am Donnerstag Pater Josef Parteder. Er war zu Beginn seiner geistlichen Laufbahn als Neupriester acht Jahre Kaplan und Jugendseelsorger in Amstetten. 1978 wurde er in Linz St. Severin Direktor und Pfarrer. Das Amt des Pfarrers sollte er 39 Jahre innehaben. Mit einer Unterbrechung (1987/88) war er auch 15 Jahre Direktor der Mitbrüdergemeinschaft.
Seine pastorale Tätigkeit wurde 1988 mit der Ernennung zum Geistlichen Rat, 1998 zum Konsistorialrat der Diözese Linz gewürdigt. Seit 2017 lebte er in Amstetten und war noch eifrig als Beichtvater tätig. Er starb im 83. Lebensjahr, im 58. Jahr seines Ordenslebens und im 50. Jahr seines Priestertums.
Die Gemeinschaft der Salesianer bittet die Gläubigen um ihr Gebet für die Verstorbenen und weitere infizierte Mitbrüder. Pater Roman Stadelmann und Pater August Pauger wurden bereits im engsten Rahmen im Grab der Salesianer am Amstettner Friedhof beigesetzt. Provinzial P. Petrus Obermüller leitete die Begräbnisfeierlichkeit. Aufgrund der Coronavirus-Beschränkungen wird das Requiem zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Neues aus den Gemeinden
Aus Haidershofen meldet Bürgermeister Manfred Schimpl eine neue Infektion. Insgesamt sind dort also sieben Personen am Coronavirus erkrankt, vier davon aber schon wieder gesund. In Kematen hat sich die Zahl der Infizierten auf drei erhöht. In Ardagger ist der Stand der Infektionen seit Tagen mit 41 konstant, in Waidhofen an der Ybbs mit 23. In beiden Gemeinden ist der Großteil der Erkrankten wieder gesund. In Ferschnitz sind von insgesamt 14 Betroffenen 12 wieder gesund. Dazu gehört auch Vizebürgermeisterin Hermine Berger.

NÖN-Redakteur Peter Führer führte mit ihr folgendes Interview:
Frau Vizebürgermeister, Sie haben die Coronavirus-Infektion überstanden. Wie geht es Ihnen?
Hermine Berger: Ich bin schon wieder gesund und seit Dienstag wieder in der Arbeit. Dass bei der Lunge noch nicht alles in Ordnung ist, spüre ich noch, aber sonst ist alles ok. Ich bin erleichtert und dankbar, dass der Verlauf nicht schlimmer war.
Hat es bei Ihnen eine Gesundtestung gegeben?
Berger: Nein, die Gesundtestung gibt es nicht mehr. Nach zwei Wochen Quarantäne muss man sich unter 1450 melden, wenn es 48 Stunden lang keine Symptome mehr gegeben hat. Dann läuft das über die Bezirkshauptmannschaft und die Beschränkungen werden aufgehoben.
Wie sieht Ihr Alltag aus? Ist schon wieder alles beim Alten?
Berger: Natürlich halte ich mich an alle Regeln und schaue, dass ich mich und andere schütze, auch wenn ich schon infiziert war. Generell bin ich noch sehr vorsichtig und versuche, nicht in die großen Geschäfte zu gehen.
Wie sehen Sie die aktuellen Lockerungsmaßnahmen?
Berger: Ich denke, viele wollen bald wieder in den Alltagsmodus schalten und sich wieder treffen. Es halten sich aber fast alle an die Maßnahmen. Ich denk, wenn man zu schnell alles öffnet und die Menschen zu nachlässig werden, dann kann das Virus wieder stärker ausbrechen. Es ist wirklich wichtig, dass wir die Maßnahmen einhalten.
Immer wieder hört man, dass das Blutplasma von Genesenen zum Kampf gegen das Virus herangezogen werden könnte. Hat man diesbezüglich mit ihnen Kontakt aufgenommen?
Berger: Ja, die Informationen darüber bekommt man von der BH zugeschickt. Noch habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, aber wenn sich mein Blutplasma eignet, werde ich das gerne machen.