Der verkaufte Großvater


VON LEOPOLD KOGLER
HAAG / Kellertheater muss keineswegs in seichtem Gewässer plätschern.
Die am Samstag angelaufene Eigenproduktion „Der verkaufte Großvater“ zeigt es vor, und die Erfolgskomödie von Anton Hamik hat das Zeug zu einem Renner. Regisseur Daniel Pascal rückt die Generationenbeziehung ins Zentrum und untermalt die Story mit Liedern.
Die Aufführung bietet Slapstick und so manche blitzende Pointe, und es tropft zwischendurch keine Langeweile aus den Szenen. Pascal ist wieder ein großer Wurf gelungen.
Die Geschichte auf dem Bauernhof des Kreithofers, auf dem der schlitzohrige Großvater lebt, wird mit hintersinnigem Witz, Tempo und passablem Gesang aufgeführt. Pascal hat eine gut durchdachte, fein ausgearbeitete Schauspielerarbeit mit komödiantischer Verve zuwege gebracht. Die Höhe des furiosen Treibens, der Verkauf des Großvaters an den reichen Haslingerbauern, ist so flott wie durchtrieben. Überzeugend auch die einzelnen Darsteller: Allen voran ist Josef Forster als Großvater mit starker Bühnenpräsenz zu nennen. Er erfühlt die wechselnden Stimmungen, ohne in Stereotype zu fallen. Christian Scharrer als Kreithofer ist ein souveräner Gegenspieler. Bernhard Oppl spielt einen überzeugenden Sohn.
Katharina Baumfried gefällt als Magd Zenz, wie auch Alexander Morton als Haslinger, Irmi Gruber als dessen Frau.
Sympathisch auch Elisabeth Köck als deren Tochter und Franz Feiglstorfer als Martl.
Die Komödie ist ein Vergnügen mit doppeltem Boden, das nicht mehr scheinen will als es ist, und gerade deswegen ist es gut so.