MR-Gerät stark ausgelastet: Ringen um Kassenvertrag

Erstellt am 23. Juni 2022 | 04:22
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_8390903_ams25ams_kunz_mr.jpg
Norbert Kunz von der Bürgerliste „Für Amstetten“ fordert einen Kassenvertrag für das MR-Gerät im Amstettner Diagnosezentrum.
Foto: Knapp
Werbung
Viel stärker ausgelastet als erwartet ist bereits das MR-Gerät im Amstettner Diagnosezentrum. Privater MR wird rege genutzt. Untersuchung kostet aber 230 Euro.

„Wir haben täglich fast 20 Patienten, die sich untersuchen lassen. Das ist weit mehr als wir kalkuliert haben, da sind wir in dieser Anfangsphase von fünf bis sieben ausgegangen“, berichtet Medizinier Gregor Jülg. Unternehmerisch gesehen freut ihn diese Entwicklung natürlich, als Arzt stimmt sie ihn aber auch nachdenklich.

„Denn immerhin investieren diese Personen 230 bis 300 Euro für die Untersuchung. Das ist in Zeiten wie diesen, mit der Teuerung, die wir erleben, viel Geld und da sollte man vonseiten der Gesundheitskassa doch überlegen, uns einen Kassenvertrag zu geben, denn dann würden die Untersuchungen für die Patienten kostenlos sein.“ Jülg berichtet, dass alle Patienten, die da kämen, durchaus schwere Leiden hätten – vom gebrochenen Knie über einen gerissenen Meniskus bis zum Abszess am Hals – also durchaus dringliche Fälle, die ihre Wartezeit auf eine Untersuchung verkürzen wollen, indem sie selbst dafür zahlen. „Der Bedarf ist also gegeben und wir könnten 10.000 bis 12.000 Untersuchungen jährlich machen“, sagt Jülg..

Einen unermüdlichen Mitstreiter hat er in Sachen MR in Norbert Kunz von der Bürgerliste „Für Amstetten“. Der drängt ja schon seit Jahren auf ein zusätzliches MR-Gerät in der Region. „Jetzt haben wir es aufgrund der Eigeninitiative der Mediziner Jülg und Stadl-bauer endlich und daher muss es nun auch allen Patienten zugänglich gemacht werden.“

Menschen mit geringem Einkommen könnten sich die private Untersuchung nicht leisten. „Die Gesundheitskasse rechnet da falsch. Denn je schneller die Patienten eine Diagnose haben und mit der Therapie beginnen können, umso kürzer werden die Krankenstände sein. Unter dem Strich spart man da also Geld“, sagt Kunz. Er hält es in Zeiten des Klimawandels auch für sinnvoll, die Fahrtstrecken zu den MR-Geräten zu verkürzen.

Kunz hat im Februar ein Schreiben an den damaligen Gesundheitsminister Mückstein gerichtet. „Das dürfte durch den Ministerwechsel untergegangen sein, daher haben wir jetzt an Minister Rauch geschrieben und die Sachlage dargestellt. Ich hoffe auf eine positive Antwort.“ Was Kunz auf die Palme bringt, ist das Pingpong-Spiel der Zuständigen. „Das Ministerium verweist an die Gesundheitskasse und umgekehrt. Das kann es ja wohl nicht sein. Wenn wir wieder keine vernünftige Antwort bekommen, dann werden wir uns an den Bundespräsidenten wenden“, kündigt er an.