Donau stieg schnell wie noch nie


BEZIRK AMSTETTEN / Mit an die 7800 Kubikmeter Durchflussmenge erreichte die Donau in der Nacht von Freitag, 14., auf Samstag, 15. Jänner, ihren Höchststand in Ardagger. Der Treppelweg beim Gasthaus Schatzkastl in Ardagger war rund 1,5 Meter hoch überflutet. Teile der Au standen bis zu vier Meter unter Wasser. Das entspricht statistisch einem Ereignis, das durchschnittlich alle fünf Jahre vorkommt. „Sorgen macht halt, dass Hochwässer dieser Größenordnung mittlerweile nicht alle fünf Jahre, sondern in den letzten Jahren schon jährlich auftreten“, berichtet Bürgermeister Hannes Pressl.
„Fünfjährliche Hochwässer gibt es beinahe jedes Jahr“
Und noch eine Besonderheit brachte dieses Hochwasser: „Die Pegel stiegen extrem schnell an. Während wir am Morgen des 13. Jänner mit einer Durchflussmenge von 2500 Kubikmeter pro Sekunde noch normalen Wasserstand hatten, war am Abend des gleichen Tages das Hochwasser bereits da.“ Schäden gibt es vor allem in der Forstwirtschaft, wo vereinzelt noch nicht aufgearbeitetes Holz mitten unter den Erntearbeiten davon geschwommen ist. Siloballen wurden in großen Mengen von der Flut mitgerissen. Rund 1000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche standen allein im Gemeindegebiet von Ardagger unter Wasser.

Im Gemeindegebiet von Neustadtl/Donau wurde der überflutete Treppelweg bis Hößgang gesperrt. Gebäude waren auch hier nach den Aussiedlungen nicht vom Hochwasser betroffen. Die Ausnahme war die Gelsenbar, das gemeindeeigene Objekt am Hößgang. Bürgermeister Franz Kriener berichtete: „Dort sind wir aber auch schon sehr gut auf das Hochwasser eingerichtet. In erster Linie sind aber wieder Schäden am Treppelweg zu erwarten. Diese kommen dann zu den Frostschäden, die es nach dem heurigen Winter sicher auch geben wird, dazu.“
In Wallsee wurde der mobile Damm aufgebaut. „Unsere Feuerwehren haben auch diesmal ganze Arbeit geleistet und mit dem mobilen Hochwasserschutz ein Eindringen des Wassers in das Bürogebäude des Schifffahrtsunternehmen Brandner verhindert“, sagt Ortschef Johann Bachinger. Er kann sich nicht erinnern, dass die Donau innerhalb von 24 Stunden schon einmal um drei Meter gestiegen ist. „Vergangenen Donnerstag auf Freitag war es so. Trotz aller entsprechender Prognosen kann ich daher nicht glauben, dass, wenn auf der oberösterreichischen Seite die Hochwasserschutzverbauung fertig ist, dies keine Auswirkungen auf niederösterreichischer Seite haben wird“, sorgt sich Bachinger.