Gedenkfeier an Opfer des NS-Regimes in Eisenreichdornach

Erstellt am 12. Mai 2023 | 13:45
Lesezeit: 3 Min
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Bei der Gedenkfeier (von links): Michel de Lantsheerer, Julien Wolff (Belgische Botschaft), Regina Öllinger, Frau und Herr Eugene Nicolaes, Inspektionskommandant Oliver Zechmeister, Landtagsabgeordenter a.D. Helmut Edelmayr (Mauthausen Komitee Österreich), Bürgermeister Christian Haberhauer, Landtagsabgeordneter Anton Kasser, Stefan Seitschekc (BH Amstetten), Pfarrer Pater Hans Schwarzl, Markus Brandstetter, Elisabeth Asanger, Anja Stix und Kerstin Kronsteiner.
Foto: Stadtgemeinde, LER
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In Erinnerung an das KZ-Außenlager Amstetten und zum Gedenken an die zivilen Opfer der Stadt lud die Stadtgemeinde am 8. Mai zur Kranzniederlegung beim Bildstock in Eisenreichdornach ein.

Am 20. März 1945 kamen im Wald in Eisenreichdornach mindestens 34 weibliche Häftlinge des KZ-Außenlagers Amstetten bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben. Die zivilen Opfer stammten mehrheitlich aus Belgien. Auch in den Wochen danach erlag eine noch unbekannte Anzahl an Frauen ihren Verletzungen.

„Seit mehr als 40 Jahren gedenken wir hier beim Bildstöckl in Eisenreichdornach der Opfer des NS-Regimes und besonders jener Menschen, die wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs den Tod fanden. So ist dies ein Ort, der uns mahnt zum Zusammenhalt und zum Miteinander“, sagte Bürgermeister Christian Haberhauer bei seinen Eröffnungsworten, in denen er den Wert des gesellschaftlichen Zusammenhalts betonte. „Wir müssen weiterhin für Frieden und Zusammenhalt einstehen!“

Kranzniederlegung und stille Andacht

Bei der Kranzniederlegung waren auch dieses Jahr wieder Vertreter des Mauthausen Komitees aus Österreich und aus Belgien anwesend. Die Schülerinnen und Schüler der Schulen Bafep, der BG/BRG , LBS, HAK und HLW Amstetten begleiteten die Gedenkfeier musikalisch wie literarisch und lasen Berichte von Zeitzeugen der schweren Angriffe vor.

Pater Hans Schwarzl leitete das Gebet mit berührenden Worten im Gedenken an die Opfer. Landtagsabgeordneter Anton Kasser wies auf die Bedeutung der Solidarität und der Demokratie hin: „Die Erinnerung muss weiterbestehen, um uns wachsam zu halten gegenüber Missständen. Unser Miteinander soll von Zivilcourage und einer gelebten Demokratie bestimmt sein.“

Landtagsabgeordneter a. D. Helmut Edelmayr gab Einblicke in seine jahrzehntelange Tätigkeit als Mitglied des Mauthausen Komitees Österreich: „Aufstehen und das Richtige zu tun, hinschauen, statt sich wegzudrehen, erfordert den größten Mut, doch ich bitte gerade die junge Generation, genau das zu tun und die Solidarität in der Gesellschaft zu stärken und gemeinsam gegen Hass und Intoleranz einzutreten“.

An jener Stelle im Wald, an der sich die Ereignisse tatsächlich vor 78 Jahren zutrugen, wurde ein Kranz niedergelegt.

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