Hautärztin mit Kassenvertrag eröffnet Ordination in Amstetten

Erstellt am 23. Mai 2023 | 06:30
Lesezeit: 3 Min
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Gesundheitsgemeinderätin Claudia Weinbrenner und Bürgermeister Christian Haberhauer mit Hautärztin Claudia Mackowitz (Mitte).
Foto: Knapp
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Nachdem Fritz Gruber mit Ende September 2021 in Pension ging, gab es in den Bezirken Amstetten und Scheibbs keinen Hautarzt mit Kassenvertrag mehr. Das wird sich Anfang nächsten Jahres ändern. Hautärztin Claudia Mackowitz wird im Amstettner Ärztecenter eine Ordination eröffnen - spätestens im Februar soll es soweit sein. Die Stadt unterstützt die Medizinerin beim Schritt in die Selbstständigkeit.

Da Mackowitz Mutter zweier kleiner Kinder ist, kann sie derzeit nicht voll ins Berufsleben einsteigen. Angesichts des Mangels an Hautärzten hat die Gesundheitskassa aber eingewilligt, dass sie vorerst eine halbe Planstelle erhält - mit Option auf eine ganze. Ein Novum im Bereich der Dermatologie.

„Wir sind natürlich sehr daran interessiert in Amstetten eine Hautärztin zu haben und daher haben wir ein Modell entworfen, mit dem wir sie bei der Ordinationsgründung unterstützen können“, sagt Bürgermeister Christian Haberhauer. Konkret heißt das, dass die Gemeinde die Praxis im Ärztecenter einrichtet und dafür die Räume, in denen Fritz Gruber ordiniert hat, entsprechend adaptiert und modernisiert. Die Praxis wird dann Mackowitz vorerst für geringe Miete zur Verfügung gestellt. „Wir brauchen am Gesundheitssektor einfach neue Modelle, die für die Ärzte und die Gemeinden Vorteile bringen. Mit unserer Anschubfinanzierung verbessern wir die medizinische Grundversorgung der Amstettner Bevölkerung“, betont der Stadtchef. Der Gemeinderat muss dieser Vereinbarung in seiner Sitzung Anfang Juni natürlich noch zustimmen.

Wenn Mackowitz die volle Kassenstelle übernimmt, wird sich damit auch die Pacht erhöhen. „Wir gehen jetzt in Vorleistung, aber natürlich wird sie über die Jahre der Stadt die Kosten für die Ordination zurückzahlen“, sagt der Stadtchef. Für ihn ist auch eine Gemeinschaftspraxis mit einem zweiten Hautarzt denkbar, aber das sei Sache der Mediziner.

Mackowitz wird vorerst zehn Stunden wöchentlich ordinieren - das entspricht einer halben Kassenstelle. Über zu wenig Patientinnen und Patienten wird sie sich kaum Sorgen machen müssen, eher über einen zu großen Ansturm. „Dann kann ich mir aber noch immer überlegen, aufzustocken“, sagt sie.

Die 39-jährige St. Valentinerin war in St. Pölten als Stationsärztin auf der Neurochirurgie tätig und hat im dortigen Landesklinikum auch die Ausbildung zur Dermatologin gemacht und 2020 abgeschlossen. Sie ist zudem Ärztin für Allgemeinmedizin und hat auch Zusatzausbildungen auf dem Gebiet der Dermato-Onkologie und Notfallmedizin.

Mackowitz freut sich schon auf die Eröffnung ihrer Praxis. „Alle Kollegen, die sich selbstständig gemacht haben, haben es nicht bereut. Warum so wenige Hautärzte diesen Schritt machen, kann ich mir daher nicht erklären.“

In Niederösterreich gibt es derzeit elf offene Kassenstellen für Hautärzte. Für Mackowitz liegt der Mangel an Dermatologen auch an den begrenzten Ausbildungsplätzen, denn die gibt es derzeit nur in den Kliniken St. Pölten und Wiener Neustadt.

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