Neustadtl: Gemeinde baut ihr Netz selbst

Erstellt am 28. Oktober 2021 | 05:53
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Rund eine Million Euro hat Neustadtl heuer in Leerverrohrungen investiert.
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Grabarbeiten haben das Gemeindegebiet und vor allem das Ortsgebiet in den letzten Monaten geprägt. „Wir haben eine Lichtwellen-Leerverrohrung beginnend von der Gemeindegrenze zu Kollmitzberg nach Unterholz errichtet, also eine Diagonale durch die Großgemeinde“, berichtet Bürgermeister Franz Kriener.

Dabei wurden rund 400 Haushalte erschlossen und die Bürger dann in Informationsveranstaltungen über konkrete Anschlussvarianten aufgeklärt. „Bei der Suche nach einem Aktivnetzbetreiber hat nach einer Ausschreibung die Firma Landconnect den Zuschlag erhalten, die ihrerseits rund vier bis sieben Provider mit konkreter Angeboten für die Neustadtler im Boot hat“, sagt der Ortschef.

Die Besonderheit in Neu-stadtl ist, dass die Leitungen ebenso wie in der Nachbargemeinde Ardagger – im Gegensatz zu den Gemeinden, die auf den Ausbau durch die Landesgesellschaft nöGIG setzen – im Besitz der Kommune bleiben. „Im landesweiten Ausbauprogramm hätten wir sicherlich noch einige Zeit warten müssen oder es wäre wahrscheinlich nur ein Teil des Gemeindegebietes erschlossen worden. Darum haben wir entschieden, das selbst in die Hand zu nehmen. Wir errichten die Leitungen auf unsere Rechnung und betreiben und warten sie auch“, sagt Kriener. Ein Vollausbau sei bei Interesse der Bevölkerung und auch bei entsprechender Eigeninitiative der Bürger das erklärte Ziel.

Die Gemeinde hat sich Förderzusagen seitens des Bundes und des Landes gesichert und will aufgrund bereits vorliegender weiterer Zusagen in den nächsten Jahren das Netz weiter ins Gemeindegebiet vorantreiben. „Im Wissen, dass sich die Datenflut jährlich vervielfacht, sind die neuen Datenleitungen unverzichtbar. Sie stärken jedes Haus, jeden Arbeitsplatz, jeden Betrieb und sind mit der damaligen Erschließung mit Strom oder Telefonie vor einigen Jahrzehnten vergleichbar“, sagt Kriener.

400 Euro kostet einen Haushalt der Anschluss im Aktionszeitraum bis zum 30. November samt Vertrag auf zwei Jahre. Ohne diesen kostet er 700 Euro. Die ersten Hausanschlüsse sollen im Jänner erfolgen.

Die Kosten für den Ausbau sollen über die Verpachtung des Leitungsnetzes langfristig wieder hereinkommen. Heuer hat die Gemeinde rund eine Million Euro investiert, nächstes Jahr wird es dieselbe Summe sein.

2022 will die Kommune den Ausbau in Richtung der Katastralgemeinden Schaltberg und Nabegg fortsetzen, 2023 im Bereich Richtung Freyenstein.

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