Amstettner lebt seinen Traum in New York

Erstellt am 14. Mai 2023 | 08:00
Lesezeit: 5 Min
ams20 Gerald Riedler USA Designer New York Amstettner
Der gebürtige Amstettner Gerald Riedler siedelte in die USA. Dort verfolgt er seinen Traum als Designer.
Foto: Daniela Ginda
Werbung
Anzeige
Von Amstetten nach New York. Der gebürtige Mostviertler Gerald Riedler (38) hatte schon als Kind den Traum, in New York City zu arbeiten. Jetzt arbeitet er dort als Designer und entwickelt nachhaltige Produkte, wie ein Trinkglas, das von zwei Seiten verwendbar ist.

Seit eineinhalb Jahren lebt der gebürtige Amstettner Gerald Riedler (38) in New York City und arbeitet dort als Sustainability-Design-Experte für einen nachhaltigen Waschsalon namens „Celsious“. „Ich spürte zu diesem Unternehmen sofort eine besondere Verbindung. Ich kannte es auch schon von meiner Recherche, aber dachte niemals daran, hier zu arbeiten.“ Doch irgendwann machte es Klick und alles fügte sich. Eine Initiativ-Bewerbung war der Eintritt in eine neue Welt. „Hier kann ich meinen Nachhaltigkeits-Design-Sinn in allen Bereichen ausleben: in der Produktentwicklung, im Verpackungsdesign und vielem mehr. Ein typisches Start-up-Leben mit vielen Herausforderungen – aber ein Produkt, das einen guten Fußabtritt hinterlässt, weil es zu 100 Prozent nachhaltig ist und es die Menschen hier wirklich brauchen.“

Viele New Yorker haben keine eigene Waschmaschine im Haus – sehr oft aufgrund baulicher Gegebenheiten – und benötigen diesen Service. „In den letzten Jahren sind Millionen Pfund Wäsche gewaschen worden bei Celsious – ohne die Welt zu verschmutzen“, betont der Neu-New Yorker.

Die Drew Barrymore Show hat „Celsious“ schon zwei Mal zu sich eingeladen. „Drew beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und ist so auf uns aufmerksam geworden. Ich durfte beide Male die Ausstrahlung in der Show von Null auf Hundert mitgestalten und war für den reibungslosen Ablauf verantwortlich“, erzählt Riedler.

Eigenes Designstudio gegründet

Seine Karriere startete nach seinem abgeschlossenen Innenarchitektur- und 3-dimensionale-Gestaltung-Studium an der New Design University in St. Pölten vor rund elf Jahren bei Umdasch Storemakers. Im Designteam machte er erste professionelle Erfahrungen im Shop-Design-Sektor. Schon bald zog es ihn nach Wien. Bei mood Wien kooperierte er mit den weltbekanntesten Luxus-Möbelherstellern und konnte als Interior Designer sein Design in vielen Wohnungen und Häusern umsetzen.

Drei Jahre später gründete er sein eigenes Designstudio. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus der Studienzeit eröffnete er Studio TRIBAR – dieses Designstudio hat neben privaten Projekten auch Ordinationen, aber vor allem auch Büros geplant, ebenso wie maßangefertigte Möbel.

Nachhaltigkeit spielte immer größere Rolle

Wie es das Leben oft spielt, trennten sich nach einigen Jahren die Wege der drei Geschäftspartner und Riedlers Interesse ging immer mehr in Richtung nachhaltiges Design. „Das war schon in meiner Kindheit ein großes Thema – vor allem die Verschwendung. Sei es Energie oder auch Lebensmittel – meine Eltern legten großen Wert auf einen bewussten Lebensstil und respektvollen Umgang mit den Ressourcen“, erklärt der 38-Jährige. „Dieses Bewusstsein prägt all meine Designs.“

Also entwickelte Gerald Riedler neben anderen Produkten auch zwei, bei denen das Platzsparen schon im Produkt selbst beginnt. Zum einen ein Trinkgefäß, das von zwei Seiten verwendbar und stapelbar ist, mit dem Namen „Udio“/„Flip“. Er kommt zusammen mit einer Karaffe, um somit alle Getränke im Haushalt abdecken zu können. „Man braucht nicht für jeden Anlass ein eigenes Trinkglas – alles in einem ist die Zukunft“. Für diese besondere Idee hat er auch eine Patentförderung von 10.000 Euro erhalten. Auch sein Hocker „Tapo“/„Pota“ erfüllt genau diese Eigenschaften. Es ist ein Hocker, aber auch ein Beistelltisch und bietet auch noch Stauraum. „Jeder Raum, den dieses Möbelstück bietet, wurde bestmöglich genutzt.“ Riedlers Designs sind auch sehr ästhetisch – diesen besonderen Sinn hatte er schon immer – vor allem auch geprägt durch seine Kooperationen und Hersteller wie Living Divani, Porro, Edra und Cassina – um nur einige wenige weltbekannte Designfirmen aus Italien zu nennen.

Alle Wege führten nach New York

Neben seinen Produktdesigns absolvierte er schließlich auch ein Praktikum bei Schulte&Schönes – ein Büro für Landschaft und Raum. All diese Erfahrungen und Karriereschritte führten zu seinem großen Ziel: nach New York. Wenngleich sein Start ins neue Leben in der US-Metropole erst später begann als geplant. Mit einer Zusage von „Celsious“ im Februar 2020 in der Tasche, musste er Pandemie-bedingt noch warten, bis er wieder in die USA einreisen durfte. Währenddessen gestaltete er für das Amstettner Unternehmen Optik Schmidradler den visuellen Auftritt auf den Social-Media-Plattformen sowie ein neues Interior-Design- Konzept. Im November 2021 war es aber so weit: „Celsious“ wollte Gerald Riedler nach wie vor im Team haben und so verwirklichte er seinen Traum: ein Leben in New York City.

Und wie ist das Leben so in der US-Metropole, von der so viele träumen? „In New York musst du ständig am Ball bleiben, um mitzukommen. Es ist alles sehr getaktet und man sollte einen Plan haben – auch fürs Wochenende“, lacht der 38-Jährige. „Man selektiert besser und schätzt die Zeit bewusster. Die privaten Treffen, die man hier vereinbart, will man wirklich machen und man verlässt sie meist inspiriert!“

Mit Mein NÖN.at kannst du viele weitere spannende Artikel lesen.

Jetzt registrieren