Kinder- und Jugendnetzwerk Mostviertel informiert

Erstellt am 27. Mai 2023 | 10:00
Lesezeit: 3 Min
Fuchs im Bau im Pfarrsaal St. Marien Allersdorf
Kurt Königsberger, Petrissa Pichlmayr, Alexander Grohs, Regisseur Arman T. Riahi, Gerhard Steinkellner vom Perspektive-Kino, Claudia Sitz und Wolfgang Riebniger diskutierten mit dem Publikum über das Thema Gesetzesverstöße von Kindern und Jugendlichen.
Foto: NÖN Amstetten, Margit Brückner
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In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendnetzwerk Amstetten veranstaltete der Verein zur Förderung von Filmen, das Perspektive Kino, am Montag im Pfarrsaal St. Marien in Allersdorf eine kostenlose Filmpräsentation inkl. Podiumsdiskussion.

In Anwesenheit des Drehbuchautors und Regisseurs des Films „Fuchs im Bau“, Arman T. Riahi, und von Vertretern und Vertreterinnen der psychosozialen Beratungslandschaft Mostviertel wurde vor dem Film ein Filmgespräch zum Thema Jugendstraffälligkeit geführt.

In Niederösterreich leben 300.000 Kinder und Jugendliche. Jede Vierte beziehungsweise jeder Vierte braucht, aufgrund psychosozialer Schwierigkeiten, Unterstützung. Das Kinder- und Jugendnetzwerk hilft bei der Vermittlung von professionellen Helfern und Helferinnen, wie beispielsweise bei der Arbeitsintegration der Jugendlichen oder bei der Vermittlung von Beratungsstellen und Psychologen.

Am Montag informierten Amstettens Leiter des Vereins FAB (Förderung von Arbeit und Beschäftigung) und NEBA (Netzwerk berufliche Assistenz), Kurt Königsberger, die Sozialarbeiterin und klinische Sexologin Petrissa Pichlmayr von Kijunemo und dem Kinder- und Jugendnetzwerk Mostviertel, Alexander Grohs vom Bewährungshilfe-Verein, der ehemalige Sonderpädagoge im Jugendgefängnis in der Josefstadt, Wolfgang Riebniger, die klinische Neuropsychologin, Claudia Sitz, und die Leiterin des Kinderschutzzentrums Amstetten, Theresia Ruß, über die Vorgehensweisen und möglichen Einflussfaktoren bei Jugendstraffälligkeit.

Der anschließende Film „Fuchs im Bau“ handelt von den beiden Gefängnislehrern Elisabeth Berger (Maria Hofstätter) und Hannes Fuchs (Aleksandar Petrovic) und deren Beziehung und Umgang mit Jugendlichen in der Vollzugsanstalt. Beide versuchen mittels Kunst und Musik eine Verbindung zu den Jugendlichen aufzubauen. Dazu kommen Schwierigkeiten durch die verschiedenen Geschlechterrollen, Religionen und Kultur. Dieser mehrfach ausgezeichnete Streifen war der Eröffnungsfilm der Diagonale 2021.

Am Film haben Schauspieler und Schauspielerinnen, zum größten Teil Laienschauspieler, aus 22 verschiedenen Nationen mitgewirkt. Wolfgang Riebniger zeigt sich von der Art und Weise des Drehstils von Arman T. Riahi begeistert: „Arman hat in einem Non-detektiven Führungsstil mit so viel Herzblut an der Produktion gearbeitet und hatte immer genügend persönlichen Abstand, um die Perfektion vom Film zu vervollständigen.“ Drehbuchautor und Regisseur Arman T. Riahi erwähnte abschließend, wie wichtig die Bereiche Musik und Kunst in der Arbeit mit Jugendlichen sind, um einen Zugang zu finden. „Musik und Kunst sind universelle Sprachen, die verbinden, die alle sprechen und jeder versteht“, erwähnt der Autor.