ÖVP: Zwei Mandate halten als oberstes Ziel im Bezirk Amstetten

Die ÖVP startet mit Montag, 9. Jänner, in „einen kurzen aber intensiven Wahlkampf“, wie Spitzenkandidatin Michaela Hinterholzer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz ankündigte. Veranstaltungen, Diskussionen und vor allem Hausbesuche stehen auf dem Programm der 15 Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl am 29. Jänner. Hinterholzer verspricht einen fairen Wahlkampf. „Dirty Campaining wird es von unserer Seite nicht geben, obwohl das Match auch im Bezirk ,Alle gegen die ÖVP‘ heißt. Die Wählerinnen und Wähler müssen sich aber die Frage stellen, wer das Land in die Zukunft führen soll“, sagt die ÖVP-Mandatarin.
Für die Partei geht es natürlich darum, ihre zwei Grundmandate im Bezirk zu halten. Listenzweiter ist daher Landtagsabgeordneter Anton Kasser. Die ÖVP setzt aber auch bei diesem Urnengang auf einen Vorzugsstimmenwahlkampf. Umreihungen auf der Liste sind also möglich.
Auf der Landesliste stehen mit Bernhard Ebner, Gemeindebundpräsident Hannes Pressl und Seniorenbezirksobmann Johann Brandstetter auch noch drei Kandidaten aus dem Bezirk, aber nur Ebner befindet sich an wählbarer Stelle.
Inhaltlich geht es Hinterholzer unter anderem darum, gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und somit für den Erhalt der Arbeitsplätze sicherzustellen. „Wir haben Vollbeschäftigung, aber die gilt es nun auch zu halten.“ Da die Babyboomer-Generation jetzt in Pension gehe, sei es wichtig, alle jungen Leute in den Arbeitsprozess zu integrieren und es auch älteren Menschen zu ermöglichen, in der Pension dazuzuverdienen. „Auf ihre Erfahrung können wir künftig nicht einfach verzichten“, sagt die ÖVP-Politikerin.
Ihren besonderen Fokus will sie als Moststraße-Obfrau in den nächsten Jahren auf die Vorbereitung der Landesausstellung 2026 legen. „Denn sie wird der Region sicher wertvolle kulturelle und wirtschaftliche Impulse bringen.“
Ebenfalls ein sehr wichtiges Thema ist für die ÖVP-Spitzenkandidatin und NÖ-Hilfswerk-Präsidentin die Pflege. Da habe es vor allem dem Bildungscampus in Mauer eine wichtige Weichenstellung in der Region gegeben. „Ich bin zuversichtlich, dass er bald auch noch durch einen Fachhochschullehrgang ergänzt wird“, sagt Hinterholzer.
39 Millionen für den Glasfaserausbau
Für Kasser ist „vor allem die zugesagte Förderung für den Glasfaserausbau in der Region in Höhe von 39 Millionen Euro, ein Highlight meiner politischen Laufbahn und ein Meilenstein für den ländlichen Raum.“ 3.000 Haushalte werden damit schnelles Internet erhalten.
Auch der Photovoltaik-Ausbau ist dem ÖVP-Mandatar ein großes Anliegen und er weist darauf hin, dass es für die „Energiegemeinschaft Bezirk Amstetten“, die es ermöglichen wird, regional produzierten erneuerbaren Strom vor Ort zu verbrauchen, schon 800 Bewerber gibt, darunter mehr als 20 Kommunen.
Als Obmann des Gemeindedienstleistungsverbandes (gda) hebt Kasser die geplante Biogas-Anlage hervor, die bis 2025 in Gunnersdorf in Betrieb gehen soll und Biomüll und Grünschnitt in Biogas zum Heizen verwandeln wird. „Was ich auch sehr begrüße, ist die Einführung eines Pfands auf Getränkeverpackungen. Mit dieser Forderung war ich auch in der ÖVP lange allein, aber 2025 wird das nun endlich auf den Weg gebracht und sicher die Müllmenge reduzieren“, sagt der ÖVP-Politiker.
Wogegen sich Hinterholzer und Kasser auch im Wahlkampf gemeinsam entschieden verwehren, sind die Generalverdächtigungen gegen die Politik. „In Gesprächen höre ich öfter, ihr Politiker seid alle korrupt. Aber wenn ich dann am Stammtisch nachfrage, was sie mir denn persönlich vorwerfen können, bekomme ich keine Antwort. Wir arbeiten Tag für Tag und geben unser Bestes für die Region. Was soll daran falsch sein?“, sagt Kasser.