Pospischil: „Mostviertel ist Vorbildregion in Inklusion“

In Allhartsberg hat die Lebenshilfe im Jahr 1978 das alte Schulhaus um den symbolischen Wert von einem Schilling übernommen und zur ersten Werkstätte ausgebaut. Im Mostviertel gibt es heute 16 Standorte, unter anderem in Neuhofen, Aschbach, Haag, Scheibbs, Kemmelbach, Melk und Steinakirchen. „Die Lebenshilfe Bezirk Amstetten beschäftigt 450 Mitarbeiter in den Wohnhäusern und Werkstätten, die 420 Klienten betreuen. Der Standort Öhling ist für die Submarke ,Wir4die’ bekannt“, sagte David Habichler, der Regionalleiter des Mostviertels. Im CCA betreiben Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung gemeinsam mit Mitarbeitern und Gastro-Fachkräften das Café und den Shop.
Gesellschaft hat sich weiterentwickelt
Friederike Pospischil, die Präsidentin der Lebenshilfe NÖ, stellte die Broschüre „Inklusion in Gemeinden, der Schlüssel zur Selbstbestimmung” vor und berichtete über die Geschichte der Lebenshilfe. Die Lebenshilfe Niederösterreich wurde im Jahr 1964 von Eltern – hauptsächlich Müttern – aufgrund der schlechten Erfahrungen aus der NS-Zeit gegründet. Die Vision war, dass auch beeinträchtigte Kinder in ihrem Wohnort in den Kindergarten gehen können. Pospischil, selbst Mutter eines beeinträchtigen Sohnes, musste viele Ausgrenzungserfahrungen hinnehmen. „Gott sei Dank hat sich der Blick der Gesellschaft weiterentwickelt. Der ,Kind-Status’ von beeinträchtigten Menschen ist endlich weggekommen”, sagte sie. Beeinträchtigte Menschen seien auch eine Chance gegen den Facharbeitermangel. Die Präsidentin lobte das Mostviertel als eine Vorbildregion in Inklusion und präsentierte den Preis der Lebenshilfe für Gemeinden mit besonderen Inklusion-Projekten.
Im Naturhof Öhling findet am Freitag, 12. Mai, von 10 bis 16 Uhr der Tag der offenen Hoftüre statt.