SPÖ-Granden aus dem Bezirk Amstetten: „Müssen an einem Strang ziehen“

Erstellt am 03. Juni 2023 | 21:00
Lesezeit: 4 Min
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Die Delegierten (D) und Gastdelegierten (GD) aus dem Bezirk Amstetten mit dem neuen Bundesparteiobmann (von links): Helmut Novak, D; Armin Bahr, D; Birgit Wallner, D; Andrea Prohaska, GD; Raphael Mugrauer, GD; Kerstin Suchan-Mayr, D; Hans Peter Doskozil; Ulrike Königsberger-Ludwig, D; Gerhard Riegler, D; und Andreas Fröhlich, D.
Foto: SPÖ
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Die NÖN hat bei SPÖ-Delegierten aus dem Bezirk nachgefragt, wie sie die Entscheidung für Hans Peter Doskozil beim Bundesparteitag in Linz kommentieren und was sie sich vom neuen Vorsitzenden erwarten.

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Die Delegierten aus dem Bezirk Amstetten beim Bundesparteitag.
Foto: SPÖ

Update: Andreas Babler ist nun doch Chef der SPÖ. Denn bei der Auszählung am Parteitag in Linz wurden die Stimmen vertauscht. So kam nicht Hans Peter Doskozil auf 52,7 Prozent der Stimmen, sondern Babler. Mehr zur überraschenden Wende lest ihr hier:

Statement Bezirksparteiobfrau und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig

„Nach durchaus turbulenten Wochen, in denen diskutiert wurde, die Mitglieder befragt wurden und heute schlussendlich nach einer fairen, inhaltlichen Diskussion die Delegierten am Bundesparteitag abgestimmt haben, heißt es nun, geschlossen hinter dem neuen Vorsitzenden Hans Peter Doskozil zu stehen und gemeinsam mit voller Kraft für die Menschen in Österreich zu arbeiten! Ich weiß, dass das gelingen wird, weil es uns wichtig ist, und weil wir alle Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind, das war heute auch ganz klar spürbar. Hans Peter Doskozil wurde mit 53,02 Prozent zum neuen Vorsitzenden gewählt. Ich gratuliere herzlich dazu. Respekt auch an Andreas Babler für sein engagiertes Eintreten für eine starke Sozialdemokratie! Ich hoffe auch, dass Doskozil Andi Babler mit ins Team holt, ein erstes Handreichen hat ja heute bereits stattgefunden und auch, dass Andi Babler sich hereinholen lässt.“

Statement Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr

„Die Menschen in unserem Land brauchen gerade jetzt eine starke Sozialdemokratie, die sich für sie einsetzt bei Themen wie der Teuerung, Pflege, dem Wohnen, der Klimaveränderung und vielem mehr. Daher heißt es jetzt, gemeinsam und geschlossen zu arbeiten. Gratulation an den neuen Vorsitzenden Hans Peter Doskozil und viel Kraft für unsere gemeinsamen Herausforderungen!“

Statement Armin Bahr, Vizebürgermeister von Waidhofen an der Ybbs

„Nach diesem Parteitag gilt es, wieder an einem Strang zu ziehen und alle Teile unserer Partei zu einen. Dann werden wir auch die Deutungshoheit und an Glaubwürdigkeit gewinnen. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam mit den Menschen die Herausforderungen unserer Zeit gut meistern werden!“

Statement Gerhard Riegler, Vizebürgermeister von Amstetten

„Nach diesem Tag müssen wir jetzt gemeinsam nach vorn schauen. Es gilt die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und dazu braucht es mehr denn je eine starke und vor allem geeinte Sozialdemokratie. Hans Peter Doskozil wird dafür allen in unserer Partei die Hand reichen, um gemeinsam das beste Ergebnis bei den kommenden Wahlen herauszuholen.“

Statement Helmut Novak, ÖGB-Regionalsekretär und Ortsparteiobmann von Sonntagberg

„Eine Wahl bei der das große Ganze an unserer Partei von Anfang im Vordergrund stand. Ein wertschätzender Umgang beider Kandidaten und den Delegierten machte es zu einer tollen Veranstaltung.“

Birgit Wallner, Vorsitzende der SPÖ-Frauen im Bezirk Amstetten aus Ennsdorf

„Ich bin froh jetzt endlich Klarheit zu haben. Jetzt müssen wir geschlossen in eine Richtung gehen, um wieder für die Menschen in unseren Land arbeiten zu können und Lösungen für deren Probleme anzubieten.“

Stimmen aus der Basis

Hubert Henickl, SPÖ Seitenstetten

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Hubert Henickl, SPÖ-Obmann Seitenstetten
Foto: Penz

„Eigentlich bin ich ja Fan von Pamela Rendi-Wagner gewesen; ich hatte mehrmals mit ihr persönlich Kontakt und denke, sie hat gute, solide Arbeit geleistet. Nun hoffte ich auf Babler, Doskozil ist es geworden, was hoffentlich alle so akzeptieren. Es wird ganz wichtig sein, wie die beiden nun miteinander umgehen. Ich stehe voll hinter dem neu gewählten Parteichef, solange er mit von anderen hart verdientem Steuergeld nicht sinnlose Ziergegenstände ins Parlament stellt. Persönlich kann ich noch nicht wirklich einschätzen, wie er die Partei führen wird, als Lokalpolitiker hoffe ich aber, dass er im Bund bald Verantwortung übernehmen kann, Bundeskanzler wird und Dinge umsetzt, die dem Volk in Form von gezielter Unterstützung zugutekommen. Jetzt aber muss vorerst einmal die Einigung der Partei gelingen, dann wird vieles möglich.“

Harald Raab, SPÖ-Gemeinderat in Wolfsbach

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Harald Raab, SPÖ-Gemeinderat in Wolfsbach
Foto: Penz

„Ich hoffe in erster Linie, dass nun Ruhe einkehrt, denn die Partei hat sich im letzten halben Jahr schon recht lächerlich gemacht. Es wird wichtig sein, Meinungsverschiedenheiten intern auszutragen, gemeinsam zum Wohl des Volkes zu arbeiten und an einem Strang zu ziehen. Von Doskozil erwarte ich mir konkret, dass er die dringenden Bürgeranliegen aufgreift und dort versucht, die Probleme zu lindern, wo der Schuh am ärgsten drückt. Ich wäre zwar persönlich für Babler gewesen, traue aber dem neuen Parteichef mehr Führungsqualität und auch ein Mehr an politischer Erfahrung zu, die derzeit großen Herausforderungen zu bewältigen, schließlich war er schon Minister und ist derzeit Landeshauptmann. Er kann unser nächster Bundeskanzler werden!“