Seitenstettner Schüler ziehen in die Natur

Digitalisierung ist derzeit in aller Munde – WLAN ist daher auch in der Grünen Klasse vorhanden –, und doch ist laut Margit Helene Meister, Leiterin des Bereichs „Umwelt.Wissen“ in NÖ, gerade die Natur als angestammter Entwicklungsraum für Jugendliche als zumindest ebenso wichtig anzusehen, wie sie im Rahmen der Eröffnung der neu angelegten drei Freiluftklassen am 22. Oktober im Stifts-Klostergarten betonte: „Durchstarten, hinausgehen und Schüler aktiv am Geschehen beteiligen, wie es bei diesem Muster-Vorzeigeprojekt praktiziert wurde!“ Vor mehr als zwei Jahren hat Projektleiter Mathias Weis sein lang gehegtes Projekt mit einer Wahlpflichtfachgruppe gestartet. „Ein ‚Amphitheater‘ inmitten einer Streuobstwiese, zwischen Laub- und Nadelbäumen, Hecken und Blumenwiesen mit zwei weiteren Klassen im Grünen ist es geworden“, erzählt der engagierte Biologielehrer weiter, der damit 2019 den größten heimischen Naturschutzpreis „Die Brennnessel“ gewinnen konnte.
Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur
Schülervertreterin Valentina Kloibhofer berichtete über die Arbeit im Freien bei jedem Wetter oder auch in der Tischlerwerkstätte. „Das Stiftsgymnasium ist mit diesem ‚Platz voller Liebe‘ Wegbereiter für ähnliche ökologische Projekte“, lobte der ‚Blühendes Österreich‘-Geschäftsführer Ronald Würflinger. Die Schüler fördern hiermit auch die Biodiversität der Mostviertler Kulturlandschaft – „vom Baumschnitt über die Apfelernte bis hin zum Obstsaftpressen“, wie Mathias Weis schildert, der ergänzt, dass diese Klassen freilich auch in all den anderen Fächern genützt werden.
Evelyn Fluch vom europäischen Bildungsprogramm Erasmus+ zeigte sich ebenso erfreut: „Unser Programm stärkt den länderübergreifenden Austausch, das Lernen von- und miteinander, schließlich wird ja auch das slowakische Piaristengymnasium in Trenčín eine Grünraumklasse realisieren.“ Direktor Markus Berger hob die motivierende Lernatmosphäre hervor, Abt Petrus Pilsinger verwies bei seinen Segensworten auch auf den verantwortungsvollen Umgang mit der Erde im humanistischen Sinn der Demut.