Hilfswerk im Bezirk Amstetten: Im Jänner kommt die Vier-Tage-Woche

Erstellt am 21. Dezember 2022 | 04:37
Lesezeit: 3 Min
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Pflegepersonal ist auch im Bezirk knapp. Hilfswerkpräsidentin Michaela Hinterholzer und Geschäftsführer Christoph Gleischer werben daher für den Ausbildungs-Infotag am 13. Jänner im Pflegecampus in Mauer.
Foto: Knapp
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Personal gesucht: Neues Arbeitszeitmodell beim Hilfswerk soll ein Anreiz sein, sich für den Pflegeberuf zu entscheiden.

Das Hilfswerk ist im Bezirk nach wie vor auf Personalsuche. „Insgesamt haben wir in den vier Sozialstationen in Amstetten, Aschbach, St. Valentin und Waidhofen 46 offene Stellen“, sagt NÖ-Hilfswerkpräsidentin Michaela Hinterholzer. Niederösterreichweit werden 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

Die Pflegereform ist für Hinterholzer angesichts dessen ein wichtiger Schritt, um wieder mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Dass es nun für Einsteiger monatlich eine finanzielle Unterstützung von 600 Euro und für Umsteiger über das AMS bis zu 1.400 Euro gibt, sei dafür ebenso wichtig, wie ein optimales Arbeitsumfeld mit Aufstiegsmöglichkeiten. „Das versuchen wir im Hilfswerk zu bieten, und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind damit auch zufrieden. Was Probleme bereitet, ist, dass es oft keine fixen Dienstpläne gibt, man einspringen muss und damit Freizeit nicht planbar ist“, sagt Hinterholzer.

Diesem Problem will man beim Hilfswerk mit der Vier-Tage-Woche für das Fachpflegepersonal begegnen. „Es gibt in Amstetten auch schon Inte ressenten. Die überwiegende Zahl unserer Beschäftigten arbeitet 25 Stunden, und wir hoffen natürlich, dass nun manche auf die 32 Stunden aufstocken, wenn sie dadurch die Sicherheit bekommen, wirklich nur vier Tage in der Woche im Einsatz zu sein“, erklärt die Hilfswerkpräsidentin.

Die Werbetrommel rührt Hinterholzer für den neuen Bildungscampus in Mauer, der optimale Ausbildungsmöglichkeiten biete. Für den Turnus, der im Februar startet, sind noch Plätze frei. Am 13. Jänner gibt es in Mauer dazu einen Infotag.

Gute Chancen auf Fachhochschullehrgang

„Was uns jetzt in der Region noch fehlt, ist die Ausbildungsmöglichkeit zur diplomierten Pflegerin. Ich bin aber zuversichtlich, dass es bezüglich dieses Fachhochschullehrganges bald zu einer positiven Entscheidung kommt“, sagt die Hilfswerkpräsidentin. Hilfswerk-Landesgeschäftsführer Christoph Gleirscher präsentierte die Ergebnisse einer Kundenbefragung im Mostviertel, die der Hilfsorganisation insgesamt eine hohe Zufriedenheit bescheinigt. „Verbesserungspotenzial haben wir beim Beschwerdemanagement und bei der Erreichbarkeit.“ Da hat das Hilfswerk aber schon wichtige Weichen gestellt: Ab Februar wird es wochentags von 6 bis 18 Uhr für Kunden telefonisch eine professionelle Ansprechstelle geben. „Damit wollen wir auch vermeiden, dass unser Personal in der Freizeit angerufen wird“, sagt Gleirscher.

Die Teuerung plagt auch das Hilfswerk. NÖ-weit fielen schon bisher jährlich zehn Millionen Euro Kosten für Leasing und Treibstoff der Fahrzeuge an. 2022 waren es durch die hohen Spritpreise natürlich wesentlich mehr. „Da haben wir aber Signale vom Land, dass die Kostensteigerung abgegolten wird“, so Gleirscher.

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