Teilnehmer für Forschungsprojekt zum Thema Transporträder gesucht

Am Montag konnten drei verschiedene Transportrad-Modelle am Hauptplatz getestet werden. Direkt im Anschluss fand ein Workshop mit dem KlimaEntLaster-Team im Rathaussaal statt. „Seit 2019 gibt es das Transportrad-Sharing in Amstetten. Es braucht aber noch einiges an Öffentlichkeitsarbeit, um Transporträder bekannter zu machen”, sagte Elisabeth Füssl vom KlimaEntlaster-Team. Beim Workshop wurde in zwei Kleingruppen über mögliche Angebote rund um Transporträder in Amstetten diskutiert. Die Teilnehmer tauschten sich über Barrieren aus und entwickelten Lösungsvorschläge, wie Transportrad-Sharing in Amstetten noch besser funktionieren und populärer gemacht werden könnte.

Transportrad „Ari“ zum Ausborgen
Im Herbst startet in Amstetten im Rahmen des Forschungsprojekts „HAUSRAD” ein einjähriger Pilotbetrieb, bei dem ausgewählte Angebote rund ums Transportrad getestet werden sollen. Die Teilnahme besteht aus einem Interview und einer Befahrung (oder Begehung) im Wohnumfeld der Testperson. Anmelden kann man sich bei Karin Ausserer (karin.ausserer@factum.at). Das Transportrad „Ari” ist bis 18. Juli bei NÖN-Redakteur Thomas Lettner in Amstetten untergebracht. Wer es kostenlos testen und ausborgen möchte, findet auf www.radverteiler.at alle Informationen zur Ausleihe.

Geringe Nachfrage nach Lastenrädern
Das Service für die Lastenräder macht Radsport Ginner in Amstetten. Im Geschäft stehen auch einige Modelle zum Verkauf. Die Nachfrage hält sich jedoch in Grenzen. „Im Vergleich zu Wien ist der Markt in Amstetten ganz anders. Vielleicht ist es zu hügelig. Viele nehmen zum Einkaufen das Auto, und man ist hier mit dem Lastenrad auch nicht schneller unterwegs als mit dem Auto”, meint Techniker Mike Herleth. Ein Sharing-Modell, wie es die Stadtgemeinde anbietet, hält er aber für sinnvoll: „Für Familien ist es sicher toll, ein Lastenrad auszuborgen und damit entlang der Ybbs zu fahren.”
Schneller als mit dem Auto
Andreas Halbmayr ist Obmann der Radlobby Amstetten und benutzt ebenfalls ein Lastenrad. Täglich bringt er seine Tochter damit zum drei Kilometer entfernten Kindergarten. Danach geht es noch rund sieben Kilometer bis zum Arbeitsplatz. „Innerhalb von Amstetten ist es leicht möglich, schneller als mit dem Auto zu sein. Ich erreiche mit dem Lastenrad auch Plätze, wo ich mit dem Auto gar nicht hin kann. Bei den Ortsteilen ist es schon schwieriger, als geübter Radfahrer kann ich aber sogar da schneller sein”, meint er, obwohl für ihn nicht das Tempo, sondern die Flexibilität und die Ökologie im Vordergrund stehen. Da es Lastenräder mit Elektroantrieb gibt, sind die sanften Hügel des Mostviertels für ihn keine Herausforderung. Um Lastenräder als Standard in Amstetten zu etablieren, brauche es mehr Verleihsysteme, ein flächendeckendes 30 Stundenkilometer-Limit auf den Straßen, Abstellplätze mit Absperrmöglichkeiten sowie gute Radwege.
Transport einer Einstellung
Blumen Habersohn in Amstetten nutzt seit zwei Jahren das Lastenrad „Alex” für innerstädtische Lieferungen und Fahrten zum Friedhof. „Ich finde das Lastenrad super. Wir nutzen es in der warmen Jahreszeit täglich und auch im Winter bis zu zwei Mal in der Woche. Der Vorteil ist, dass man schneller und billiger unterwegs ist und keinen Parkplatz suchen muss. Man transportiert nicht nur eine Ware, sondern eine Einstellung”, sagt Geschäftsführer Oliver Habersohn. Das Lastenrad kann am Standort in der Wiener Straße 26 auf www.radverteiler.at ausgeborgt werden.
