Ortskern: Ideen sind erwünscht

Schon unter Bürgermeister Franz Deinhofer wurden Pläne zur Neugestaltung des Marktplatzes erstellt, nunmehr hat sich die Marktgemeinde mit Jahresbeginn aktiv in die Landesaktion Gemeinde21 eingeklinkt und einen Entwicklungsprozess für eine nachhaltige Gemeinde- und Ortskernentwicklung gestartet.
Als Obmann des Ausschusses für Wirtschafts-, Gemeinde- und Ortsentwicklung fungiert Martin Michlmayr, der sich mit einem erweiterten Kernteam dieser Herausforderung angenommen hat und der am Samstag die Bevölkerung zum Tag der Begegnung auf den Vorplatz der Heimat Österreich lud: „Wir möchten allen interessierten Seitenstettnern die Möglichkeit bieten, sich thematisch einzubringen – mittels Befragungen, Ideenboxen, Ortsbegehungen und kleineren Gesprächsrunden. Die Ergebnisse der großen Umfrage liegen bereits vor. Heute haben die Leute Gelegenheit, sich über sechs vorgegebene Handlungsfelder zu unterhalten, auszutauschen und neue Ideen einzubringen.“

Für den Themenbereich „Soziale Markterneuerung-Generationen“ war am Nachmittag des 11. September Bettina Schatzeder zuständig, am Thementisch von Christoph Großalber ging es um „Siedeln-Bauen-Wohnen“, bei Tamara Starzer um „Wirtschaft und Tourismus“. „Umwelt-Energie-Mobilität-Verkehr“ deckte als Themenpate Erich Pfaffenbichler ab, „Freizeit-Kultur-Vereine“ lag im Verantwortungsbereich von Hubert Henickl. Hauptthema aber war wohl für fast alle Besucher die Entwicklung und Gestaltung des Ortskernes, worüber vorrangig am Tisch von Michael Kimmeswenger intensiv diskutiert wurde.
In zwei Impulsvorträgen referierte Landschaftsarchitekt Markus Kumpfmüller unter dem Motto „Vom Ist zum Soll“ zum Thema „Positive Außenräume entwickeln statt Restflächenverwaltung“. Seine wichtigsten Planungsprinzipien lauten: „Autos ja, aber entschleunigt! Abgeschirmtes Parken ist erstrebenswert, ein Bachzugang vorteilhaft für die Aufenthaltsqualität. Angestrebte Verweilflächen brauchen ein Mehr an Grün!“
Blick von außen ist sehr wichtig
Kumpfmüller betont, dies alles wären freilich nur Ideen, es reize ihn aber, gerade für Seitenstetten Vorschläge entwickeln zu dürfen, liege doch in dieser historisch und kulturell so bedeutsamen Gemeinde besonders viel Potenzial.
Der „Blick von außen“ ist dem gesamten Gemeinderat ein großes Anliegen, daher wird der Prozess auch von NÖ.Regional mit Maria Huemer extern begleitet. „Noch ist der Diskussions- und Entwicklungsprozess voll im Laufen und sehr offen, wir wollen mit Jahresende einen Beschluss anpeilen und danach unter Berücksichtigung der Ergebnisse in konkrete Teilplanungen und auch in die Umsetzung gehen oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen“, umreißt Ausschussvorsitzender Martin Michlmayr den zeitlichen Rahmen, der dann noch weitere drei Jahre von der NÖ Regional GmbH begleitet wird, wenngleich der Umsetzungszeitraum bis zum Jahr 2030 ausgelegt ist. Das Zukunftsleitbild ist betitelt mit „My Seitenstetten“ und orientiert sich mitunter auch an Vergangenem, worauf die aufgelegten Kalender mit „Alten Ansichten“ Seitenstettens wohl hinweisen sollten.