Hochwasserschutz in Hausmening: Kanalstrang durch Forstheide zur Ybbs

Erstellt am 28. Jänner 2022 | 06:19
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_8272195_ams04ams_arbeiten_winthalstrasse_c_stad.jpg
Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder, Ortsvorsteher Anton Geister und Bürgermeister Christian Haberhauer beim Auffangbecken in der Winthalstraße.
Foto: Stadtgemeinde
Werbung
Zum Schutz von Anrainern am Teichweg und in der Winthalstraße vor Überflutungen braucht es neue Leitung.

Starkregen verursachte im Frühjahr 2021 Überflutungen von Kellern und tiefer gelegenen Garagen im Bereich Winthalstraße und Teichweg. Da durch den Klilmawandel künftig öfter mit heftigen Niederschlägen zu rechnen ist, hat die Stadt die Ingenieurkanzlei IKW beauftragt, Schutzmaßnahmen zu erarbeiten.

Berechnungen und Simulationen ergaben, dass das Problem im Auffangbecken Ecke Winthalstraße und Teichweg liegt. Der von dort Richtung Ybbs führende Kanal konnte das anfallende Oberflächenwasser nicht mehr fassen und so kam es zum Rückstau.

Das Konzept sieht nun vor, zum schon bestehenden Strang, der Richtung Fluss führt, noch einen neuen zu verlegen, um die Wassermenge, die vom Auffangbecken Winthalstraße abgeleitet werden kann, deutlich zu erhöhen.

Die Crux an der Sache: Zur Verlegung der neuen rund 570 Meter langen Leitung sind auch Rodungsarbeiten in der Forstheide erforderlich. „So weit wie möglich wird der Kanal im Bereich von Wiesenstücken verlegt, es wird aber auch notwendig sein, einige Fichten zu fällen, und es lässt sich laut IKW aus technischen Gründen nicht vermeiden, auch ein Feuchtbiotop zu streifen, womit ich natürlich keine Freude habe“, sagt Umwelststadtrat und Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder von den Grünen. Er hat die Bürgerinitiative „Rettet die Forstheide“ im Vorfeld über die Notwendigkeit der Arbeiten informiert.

Neuer Mischwasserkanal im Teichweg geplant

Als weitere Hochwasser-Schutzmaßnahme wird im Teichweg ein neuer, größer dimensionierter Mischwasserkanal mit rund 250 Laufmetern Länge verlegt. „Unsere oberste Priorität ist immer der Schutz der Bevölkerung. Und wir versuchen, uns laufend an die aktuellen Herausforderungen, die Hitzeperioden und Starkregenereignisse mit sich bringen, anzupassen“, sagt Bürgermeister Christian Haberhauer.

Auch für den zuständigen Baustadtrat Bernhard Wagner von der SPÖ ist die Sicherheit der Anrainer das wichtigste Anliegen. „Der Schutz von Amstetten und dessen Ortsteilen im Bezug auf die Auswirkungen von lokalen Starkregenereignissen hat bereits seit langer Zeit in unserer Gemeinde höchste Priorität. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen im Land NÖ sei hier lobend erwähnt“, sagt er.

Die Arbeiten werden je nach Witterung Ende Jänner oder Anfang Februar begonnen und sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein.

Auf einem Areal nahe der Winthalstraße errichtet eine Genossenschaft ein Mehrparteienhaus. Dafür ist es notwendig, vom Kanalstrang, der unter dem asphaltierten Radweg in der Forstheide liegt, eine Verbindung zu dem Areal zu schaffen – was ebenfalls Rodungen nötig macht.