Euratsfelder Drohnenbauer: Vom Hobby zum Beruf

Erstellt am 08. Februar 2023 | 02:52
Lesezeit: 3 Min
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Der Euratsfelder Bernhard Wieser, Andreas Leitner (aus Wang) und der Euratsfelder Jürgen Bachbauer entwickeln in ihrer Drohnenmanufaktur bereits neue Module.
Foto: Margit Brückner
Von der rasanten Entwicklung im Drohnensektor profitieren Bernhard Wieser, Jürgen Bachbauer und Andreas Leitner.
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Die Firma SmartMultiCopters möchte mit ihren selbst entwickelten und selbst gebauten Drohnen neue Wirtschaftssektoren befliegen. Die drei Techniker Bernhard Wieser, Jürgen Bachbauer und Andreas Leitner haben ihr StartUp vor fünf Jahren in Haslau in Euratsfeld gegründet. Kennengelernt haben sich die drei Freunde und Kollegen in der HTL und schon damals hat sie die technische Affinität und die Leidenschaft für den Modellbau verbunden.

Drohnen mit Kamera und FPV-Videobrille

Die Unternehmensgründung von SmartMultiCopters hat ihren Ursprung in dem Bau und der Reparatur von Drohnen für Computerspiele. Das Interesse an den Feinheiten am Bau wuchs mit jeder einzelnen Drohne und nach kurzer Zeit kamen die ersten Anfragen für die Herstellung von Drohnen mit Wärmebildkamera für die Rehkitzsuche. Die Zusammenarbeit mit der Jagd Krahof aus St. Georgen am Ybbsfelde und vielen weiteren Anwendern und deren positiver Resonanz führten zu zahlreichen Folgeaufträgen.

Die Kitzsuche der Jagd Krahof wird bereits mehrere Saisonen durchgeführt und erfolgt mit einer speziellen Wärmebilddrohne. Das Team ist top eingespielt, was auch die Bilanz der schon bisher geretteten Kitze bestätigt. „"Wenn du einmal ein Rehkitz gesehen hast, das unter den Feldhäcksler gekommen ist, dann kannst du nur froh sein, wenn du zukünftig im Besitz einer Kitzdrohne bist“, erklärt Jürgen Bachbauer die große Anzahl verkaufter Drohnen für die Kitzsuche.

Die Einzelteile werden mittels 3D-Drucker produziert, aber auch händisch in ihrer Drohnenmanufaktur gefertigt. Die Drohnen müssen nicht mehr eigens gesteuert werden, sie fliegen durch Voreinstellung voll automatisch, man wählt nur die Fläche aus, die inspiziert werden soll. Ein Blick auf den Monitor genügt, um die Wärmefläche − verletzte Wildtiere oder Jungwild − zu erkennen. „Die Vorteile unseres Teams sind vor allem die langjährige Erfahrung im Multicopter-Sektor, unser umfangreiches Wissen über die rechtlichen Hintergründe, die persönliche Beratung sowie die sofortige Reparatur und der vorübergehende Verleih bei kaputten Drohnen“, sagt Bernhard Wieser.

Landschaftsaufnahmen durch Drohnen

Die Zukunftspläne der drei Techniker sind groß und umfassen mehrere Sparten, mit denen sie bereits in Zusammenarbeit sind. Von Drohnen mit Sprühfunktion oder Abwerfmechanismus, Veränderung und Erweiterung der Module, die Anpassung der spezifischen Funktionen und die Integration von Drohnentechnologie in moderne Arbeitsabläufe ist bei den neuen Modellen alles möglich.

„Wir haben die rasante Entwicklung im Drohnensektor von der ersten Stunde aktiv miterlebt und wissen über die vielen Anwendungsmöglichkeiten Bescheid. Wir möchten nun auch in anderen Bereichen Fuß fassen, vor allem in der Vermessungstechnik, der Bau- und Landwirtschaft“, ist Andreas Leitner gespannt auf die weiteren Bereiche, die sich im Drohnensektor öffnen.

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