Stadt Amstetten rüstet sich für den Winter
„Wir beobachten die Situation am Energiemarkt genau und haben eine interne Arbeitsgruppe im Rathaus eingerichtet. Außerdem sind wir laufend im Austausch mit Unternehmen, Behörden sowie diversen Organisationen und Vereinen“, erklärt Bürgermeister Christian Haberhauer.
Eine Maßnahme, um kurzfristig Energie zu sparen, ist das neue Licht- und Wärmekonzept für die Gebäude der Amstettner Veranstaltungsbetriebe - von der Johann Pölzhalle über die Eishalle bis hin zum Schloss Ulmerfeld. „Wir streben da in einzelnen Bereichen eine Energiereduktion von bis zu 20 Prozent an“, sagt der Stadtchef.
Und auch im Advent wird heuer gespart. „Wir werden die Einschaltzeit der Weihnachtsbeleuchtung um bis zu 25 Prozent reduzieren“, kündigt Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder an. Außerdem erhält der Weihnachtsbaum am Hauptplatz eine stromsparende LED-Beleuchtung. Der Auftrag dazu wurde schon im September-Gemeinderat den Stadtwerken erteilt.
Geprüft wird von der rathausinternen Arbeitsgruppe aber auch noch anderes Einsparungspotenzial – zum Beispiel bei der Straßenbeleuchtung in den Siedlungsgebieten. Ein Ergebnis soll noch im Oktober präsentiert werden.
Stadt forciert Ausbau erneuerbarer Energie
Über die kurzfristigen Maßnahmen hinaus, soll Amstetten auch langfristig unabhängiger von Öl und Gas werden und daher wird der Ausbau der erneuerbaren Energien forciert. „Hier haben wir ja schon wichtige Schritte gesetzt. Im 1. Halbjahr erzeugten die Stadtwerke über 425.000 kWh Strom aus PV-Anlagen. Das ist eine Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021. Und noch im Herbst wird nahe der Kläranlage eine große Freiflächen-Anlage mit 1,3 Megawatt Leistung entstehen“, berichtet Haberhauer.
Hörlezeder verweist erneut auch auf die Fördertöpfe der Stadt für die Errichtung von PV-Anlagen im privaten Bereich, den Heizkesseltausch oder auch den Ankauf von Elektrofahrzeugen. „Wir hatten da 100.000 Euro budgetiert und haben diese Summe um weitere 63.000 Euro aufgestockt. Außerdem haben wir die Förderung für Hackschnitzelanlange, Pellets-Anlagen und Stückholzkessel mit Pufferspeicher von 300 auf 500 Euro erhöht.“
Für Haberhauer ist es angesichts der kritischen Lage und möglicher Blackout-Szenarien auch wichtig, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Dazu dient etwa das große Umspannwerk, das die Stadtwerke gerade errichten, aber auch der neue Wasser-Hochbehälter bei der Südhangsiedlung. „Dort werden neun Millionen Liter eingespeichert – also rund 50.000 Badewannen voll. Das ist im Krisenfall eine wichtige Reserve“, sagt der Stadtchef.