Herzinfarkt: Passanten retteten 70-Jährigem das Leben

„Man steht in so einer Situation absolut unter Adrenalin und denkt nicht viel nach, sondern tut einfach. Ich bin nur froh, dass der Mann überlebt hat“, erinnert sich Verena Moser (21) zurück. Sie wurde – gemeinsam mit einem weiteren Stephansharter – am Freitag, 28. Juni, zur Lebensretterin.
Der Vorfall spielte sich um kurz nach 8 Uhr in Stephanshart ab. Moser war mit ihrem Schwiegervater in spe mit dem Auto aus beruflichen Gründen zur Wieselburger Messe unterwegs. Da entdeckte sie neben der Straße plötzlich einen Mann, der augenscheinlich von seinem Fahrrad gestürzt war. „Ich bin gleich ausgestiegen und habe, gemeinsam mit einem weiteren Passanten und nachdem es keine Lebenszeichen gab, mit der Herzdruckmassage begonnen. Wir haben uns dann abgewechselt“, schildert die Stephansharterin die Geschehnisse. Geholfen habe ihr dabei, dass sie nur kurz vor dem Vorfall einen Reanimationskurs absolviert hat.
„Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt“
Bis zur Ankunft der Rettung reanimierten die beiden den 70-jährigen Mann, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs gewesen war, vielleicht zehn, vielleicht zwanzig Minuten lang. Minuten, die ihr später wie Stunden vorkommen sollten. „Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Die Rettung hat den Mann dann mit einem Defibrillator zurückgeholt und stabilisiert, und alarmierte den Rettungshubschrauber Christophorus 15“, blickt Moser zurück.
Dieser hob binnen weniger Minuten ab und transportierte den Patienten schließlich ins UKH nach Linz. „Man hat im Rahmen der Aufklärung gesehen, dass es neben der Herzgeschichte auch Nieren- und Gesichtsverletzungen gegeben hat. Hut ab vor den beiden Ersthelfern, die reanimiert haben. Sie haben ihm gemeinsam mit der Notärztin das Leben ermöglicht. Wenn sie nicht so gearbeitet hätten, wäre der Mann verstorben“, streut Mediziner Klaus Katzensteiner den beiden Ersthelfern Rosen. Er war als Notarzt im Christophorus 15 mit dabei.
Als Flugretter stand Josef Winklmayer im Einsatz. Er betont, dass die Rettungskette perfekt funktioniert hat. „Wir konnten den Patienten daher im stabilen Zustand in Linz übergeben“, führt er aus.
Wenige Tage nach den dramatischen Ereignissen meldete sich die Ehefrau des Radfahrers bei Verena Moser und sprach ihr unter Tränen Dank für das rasche Handeln der beiden Ersthelfer aus. Der Mann befindet sich weiter auf dem Weg der Besserung.