Geben und Nehmen bei der Schenkbörse in Amstetten



Schenkbörsen sind Orte, in denen mehrere Menschen sich entscheiden, Güter, Dienstleistungen oder soziale Dienste zu verschenken, ohne sich dafür einen Gegenwert zu erwarten. Das sieht ungefähr so aus: Man gibt etwas her, zum Beispiel ein altes Kleidungsstück, Kleinmöbel, Spielsachen, Bücher, Deko- oder Elektronikartikel und nimmt bei Bedarf dafür etwas anderes mit. Möglich ist auch, Dienstleistungen wie Babysitten, Gesundheitspflege oder Gassigehen mit dem Hund anzubieten.
Gegen kapitalistisches Denken
Co-Organisatorin Karin Schlager lernte Schenkfeste in Wien kennen und entschloss sich, die Idee auch in Amstetten umzusetzen. „Wir wollen die breite Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass es so nicht weitergehen kann. Gemäß der Schenkökonomie kann man fernab von kapitalistischem Denken auch bedingungsloses Geben und Nehmen untereinander leben. Alles, was wir geben, kommt im Fluss wieder zu uns zurück”, sagt sie.
Frühlings-Schenkfest im April
Das erste Schenkfest fand im Dezember 2020 in der Seilerei Eisserer statt. Nach einem weiteren Schenkfest im April 2022 entstand die Idee der Eröffnung einer stationären Schenkbörse. Dank Martina Ellegast wird die Schenkbörse seit 27. August 2022 im „Zentrum zum Wohle des Ganzen“ jeden letzten Samstag im Monat veranstaltet. „Mit regem ehrenamtlichen Einsatz von vielen Helfern können wir dieses wohltätige Projekt am Laufen halten”, sagt Schlager. Die nächste Öffnung ist am 25. März von 9 bis 12 Uhr. Am 29. April von 9 bis 16 Uhr findet ein Frühlings-Schenkfest statt. Die Schenksachen werden immer am Freitag davor von 17 bis 19 Uhr angenommen.