Für Amstettner Ärzte gehört "Kontakt zur Behandlung"
Für Amstettner Ärzte gehört "Kontakt zur Behandlung". Allgemeinmediziner im Bezirk sehen große Bedeutung der Untersuchung in der Praxis.
Eher zurückhaltend stehen die Hausärzte im Bezirk der Telemedizin gegenüber. „Gerade in der Allgemeinmedizin bin ich der Meinung, dass die Menschen behandelt werden sollen. Dazu gehört der direkte Kontakt. Telemedizin kann ich mir nur in Ausnahmefällen vorstellen“, argumentiert etwa Dr. Franz Gabler aus Euratsfeld. Er sehe wenige sinnvolle Anwendungsgebiete. Eine der wenigen Ausnahmen, wo Telemedizin sinnvoll angewandt werden könne, ist, laut Gabler, die Dermatologie, sprich Haut-Untersuchungen.
Auch für Dr. Martina Heschl (Landarztteam Oed und Zeillern) ist der direkte Kontakt zu den Patienten ein entscheidender Faktor. „Wir haben Telemedizin im Corona-Jahr ja notgedrungen gemacht und kennen unsere Patienten sehr gut, weil wir sie ständig betreuen. Aber eine Untersuchung ist unglaublich schwer, wenn man einen Patienten nicht vor sich sieht, sondern nur am Bildschirm“, führt sie aus.
Bei Ausschlägen oder Angina können sie sich zwar eine derartige Betreuung vorstellen, bei Bauchweh oder Brustschmerzen müsse man sich die Beschwerden allerdings direkt ansehen. „Manche Beschwerden können von den Patienten auch schwierig beschrieben werden. Daher: Im Notfall kann Telemedizin genützt werden, aber regelmäßig leidet die Qualität der Betreuung bei fehlendem Kontakt.“
Beim Thema E-Medikation sind sich die beiden Mediziner einig, dass diese durchaus Sinn macht. Wichtig sei aber, dass die Patienten nicht „entgleiten“, sondern immer wieder auch untersucht werden, um die Wirkung der Medikamente zu überprüfen.