Bezirk Amstetten: „30er“ gilt immer öfter

Erstellt am 11. April 2023 | 20:00
Lesezeit: 3 Min
Darüber spricht Amstetten 30er Temporeduktion
In Amstetten setzen sich ÖVP (Vizebürgermeister Markus Brandstetter), SPÖ (Stadtrat Bernhard Wagner), Grüne (Gemeinderätin Sarah Hörlezeder) und FPÖ (Gemeinderat Harald Wiesauer) für Geschwindigkeitsreduktion ein. Im Vorjahr fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss für flächendeckende 30er-Zonen im Stadtgebiet. Die Zufahrten zu den Siedlungsstraßen sind dabei allerdings nicht betroffen.
Foto: Stadtgemeinde
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Zahlreiche Gemeinden setzen, insbesondere in Siedlungsstraßen, auf eine Reduktion der Geschwindigkeit. Die Erfahrungen sind positiv.

Geschwindigkeitsreduktion ist auch in der Stadt Amstetten ein großes Thema. Hier will man flächendeckend bestehende und künftige 30er-Zonen evaluieren. Ein Schwerpunkt dabei betrifft das Areal Jahnstraße/Ybbsstraße. „Wir wollen uns hier verkehrstechnisch alles anschauen. Die Markierungen etwa. Und alles auf den neuesten Stand bringen“, erklärt Vizebürgermeister Markus Brandstetter.

„Wichtig ist, Bevölkerung ins Boot zu holen“

Er ergänzt, dass das Ziel sei, in der Stadt in Wohngebieten, dort, wo es sinnvoll ist, 30er-Zonen zu machen. Dafür sei es aber auch notwendig, die Bevölkerung „mit ins Boot zu holen“. Generell habe man in Amstetten viele Maßnahmen gesetzt, die zu einer Geschwindigkeitsreduktion führten. Dazu gehören Anzeigetafeln – insgesamt gibt es zwölf –, Schwellen, die temporär montiert werden können, oder natürlich auch die Radargeräte. „Wir haben eine Vielzahl von Maßnahmen geschaffen, um die Mobilität positiv zu beeinflussen“, bringt es Brandstetter auf den Punkt.

In diversen Straßen sei eine Temporeduktion seitens der Autofahrerinnen und Autofahrer auch bereits sichtbar. „Es zeigt sich jedenfalls bei konkreten Messungen, dass sich die überwiegende Mehrheit an die Regeln hält. Es gibt aber Ausnahmen und für diese gibt es eben Schwerpunktaktionen“, sagt Brandstetter.

Auch in anderen Gemeinden ist die Temporeduktion ein wichtiges Anliegen. In Blindenmarkt wurden bereits zwei 30er-Zonen eingeführt, beim Schul- und Kindergartenzentrum beziehungsweise bei den Auseen. Ein Teil der Durchzugsstraße im Ortsgebiet von Zeillern und der Bereich vor der Volksschule und Kindergarten ist als 30er-Zone ausgewiesen. Anrainer freut es, schildert die Gemeinde, dass es im Ort diese Beschränkung gibt. „Es lässt sich aber mit dem gemeindeeigenen Messgerät immer wieder feststellen, dass manche diese Beschränkung nicht einhalten“, weiß Bürgermeister Friedrich Pallinger.

Höhere Verkehrssicherheit, weniger Lärm

Bei Besprechungen im Zuge der e5-Gemeinde gebe es Gespräche, um die 30er-Beschränkung eventuell zu erweitern. Gründe dafür wären Verkehrssicherheit, weniger Lärm und die Emissionsbelastung.

Im Ortsgebiet von Neustadtl-Markt gilt seit Jahrzehnten Tempo 30. Damit habe man laut Gemeinde sehr gute Erfahrungen gemacht. Hier gibt es auch den Wunsch nach einem Zebrastreifen, idealerweise beim Volksschuleingang. Dieser werde allerdings aufgrund des Verkehrsaufkommens und der bestehenden 30er-Zone behördlich nicht bewilligt. In Ferschnitz ist in den meisten Gemeinde- und Siedlungsstraßen im Ortsgebiet seit einigen Jahren Tempo 30 verordnet. „Die Siedlungsbewohner sind über die Verordnung froh, da sich die Verkehrssicherheit enorm verbessert hat. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht“, betont Bürgermeister Michael Hülmbauer. Weitere 30er-Zonen gibt es in zahlreichen Kommunen, wie Ardagger (in allen Siedlungsbereichen) Ertl (Schulstraße), Wolfsbach, Biberbach (zum Beispiel in „Am Hang“ oder Mitterfeld), Ennsdorf (auf allen Gemeindestraßen mit Ausnahme der Sammelstraßen) sowie in St. Pantaleon-Erla.

Viele Gemeindevertreter erklären, dass Bewohnerinnen und Bewohner erfreut über die Geschwindigkeitsreduktion seien. Es gebe aber auch immer wieder Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an das Tempolimit halten. „In allen Siedlungsbereichen sind Tempolimits mit 30 km/h verordnet. Diese sind aufgrund der Situierung und der vielen Hausausfahrten notwendig und sinnvoll. Leider kommt es aber auch dort immer wieder zu Übertretungen“, berichtet exemplarisch Harald Schwödiauer, Amtsleiter in Behamberg.

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