Bezirk Amstetten: Gute Karten für grünen Garten

Erstellt am 04. April 2023 | 20:00
Lesezeit: 3 Min
Thomas Schlemmer Gartenbau Gärtner Heu Trockenheit
Foto: Peter Führer
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Gärtnermeister Thomas Schlemmer (Gärtnerei Schlemmer) gibt wertvolle Tipps für wasserschonende Gartenarbeit.

Vermehrte Trockenheit beschäftigt nicht nur die Landwirtschaft, auch viele Menschen wollen beim „Garteln“ Wasser sparen. Gärtnermeister Thomas Schlemmer (Gärtnerei Schlemmer) hat viele wichtige Tipps für einen sparsamen Umgang mit der wichtigen Ressource parat. „Was sich auf jeden Fall anbietet, ist das Mulchen, sprich das Bedecken des Bodens mit unverrotteten, organischen Materialien. Dadurch spart man bis zu 50 Prozent des Gießvorganges. Es gibt mehrere Möglichkeiten wie Elefantengras oder Grünschnitt“, empfiehlt der Experte.

Das Material sollte fein sein, es reicht eine dünne Schicht, die dann austrocknet. Der Vorgang wird idealerweise jede Woche wiederholt. Zusätze, die man einarbeiten kann wie Zeolith, Vulkangranulat, Perlite oder Tonkolloide speichern Wasser und Nährstoffe. Gießen sollte man, rät Thomas Schlemmer, in der Früh. Pflanzen brauchen das Wasser vor allem am Tag. Zur Bewässerung eignet sich besonders die wassersparende Tröpfchenbewässerung.

Grüner Daumen dank qualitätsvoller Erde

Gelungene Gartenarbeit, die Freude macht, geht Hand in Hand mit qualitätsvoller Erde. Insbesondere im (Klein-)Kisten-Bereich. Auch im Hochbeet kann gemulcht werden. Als Mischung bietet sich ein Drittel Kompost (drei bis vier Jahre alt), ein Drittel Grunderde und ein Drittel Torf an. „Das ist eine gute alte Gärtnermischung,“, bringt es der Experte auf den Punkt.

Stichwort Torf: Dessen Verwenden ist ein häufig diskutiertes Thema. Beim Abbau wird nämlich CO₂ freigesetzt, was aus Umweltschutzgründen oftmals kritisiert wird. „Jede Pflanze, die wächst, speichert dann ja auch wieder CO₂. Der Anteil, der in den Gärtnereien verwendet wird, ist außerdem sehr gering. Generell ist es natürlich besser, wenn Torf im Gartenbereich verwendet wird, als ihn zu verbrennen. Wichtig ist, dass man mit der Ressource sparsam umgeht“, sagt Thomas Schlemmer.

Neue Studien der Universität Weihenstephan hätten gezeigt, dass bei torffreier Erde beziehungsweise Bio-Erde deutlich mehr Gießaufwand benötigt wird. „Wenn man torffreie Erde haben möchte, dann braucht es auf jeden Fall Kompost. Und das müsste ein drei-, noch besser vierjähriger Qualitätskompost sein. Daher rate ich jedem zu Komposthaufen“, sagt Schlemmer.

Entscheidendes Qualitätskriterium bei Bio-Erde sei übrigens der Geruch. „Sie muss riechen wie gute Walderde, dann passt das“, verrät Schlemmer.

Für den Herbst schlägt der Gärtner vor, das Gras und Laub zu sammeln und eine Schicht von drei bis fünf Zentimetern aufzubringen. „Das hat den Effekt, dass der Regenwurm bis Weihnachten arbeiten kann. Der Boden ist geschützt vor Erosionen und trocknet weniger aus. Der Regenwurm und Bakterien richten den Boden so für das nächste Frühjahr her.

Wichtig sei zudem eine minimale Bodenbearbeitung, so kurz wie möglich. „Je länger er offen liegt, desto mehr trocknet er aus. Da gibt es zwar den Einwand, dass das für mehr Schnecken sorgt, aber auch die Schnecken mögen das Elefantengras oder Heu nicht“, weiß Schlemmer.

Als Gartentipp für den Friedhof rät Thomas Schlemmer dazu, statt Split winterharte Pflanzen zu verwenden, kombiniert mit saisonaler Bepflanzung. „Das spart enorm viel Wasser und die Bienen haben auch etwas davon“, weiß er.

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