„unida services“ Amstetten: „Trotzdem gute Stimmung“

Corona hat alles verändert – viele Menschen sind in Kurzarbeit, viele haben ihren Arbeitsplatz verloren. Umso dankbarer ist man beim gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt „unida services“ (finanziert vom Arbeitsmarktservice und vom Land), dass man Frauen auch in dieser schwierigen Zeit die Möglichkeit bieten kann, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
„Das AMS war als Fördergeber sehr unterstützend, da es uns einerseits Mut gemacht und andererseits den Druck genommen hat, den wir normalerweise wegen der Integration unserer Klientinnen in den Arbeitsmarkt haben“, berichtet „unida services“-Geschäftsführerin Susanne Leitner-Posch.
Herausfordernd war und ist für das siebenköpfige Team allerdings die Besetzung der einzelnen Beschäftigungsbereiche, weil man einem ständigen Auf- und Zusperren der Dienstleistungsbereiche ausgesetzt ist.
„Da wir den Second Hand Shop und das Café immer wieder schließen mussten, blieb uns lange Zeit nur das Kochen für das Mittagsschmankerl in allen Lockdowns als Beschäftigungsmöglichkeit und wir mussten personell gegensteuern. Daher haben wir, sobald ein Lockdown verordnet wurde, die Transitmitarbeiterinnen, die noch im Probemonat waren, nach Hause geschickt, ihnen aber für die Wiedereröffnung eine Einstellzusage gegeben und auch Kontakt mit ihnen gehalten, um ihnen eine Perspektive zu geben und Mut zuzusprechen“, erzählt Leitner-Posch.
Für unterschiedliche Tätigkeiten eingesetzt
Die Transitmitarbeiterinnen, die schon länger bei „unida services“ angestellt sind, wurden weiter beschäftigt. Mit den einzuhaltenden Abstandsregeln wurde und wird in der Küche gekocht. Die Frauen, die dort nicht eingesetzt werden konnten, archivierten die hauseigene Rezeptsammlung und führten diverse Instandhaltungsarbeiten und externe Kuvertieraufträge durch.
„Das Erstaunlichste war, dass es keine Krankenstände gab, die Frauen sich niemals über die neuen Beschäftigungen beschwert haben, sondern ganz im Gegenteil, eine gute Stimmung im Haus herrschte. Das heißt, wir schaffen es miteinander, trotz der Einschränkungen und Auflagen, in einem guten Arbeitsumfeld und mit guter Laune weiterzuarbeiten“, betont die Geschäftsführerin.
Was ebenfalls auffiel: Der Sonderurlaub für Kinder wurde nur während des ersten Lockdowns in Anspruch genommen. „Wir haben bei den Transitmitarbeiterinnen, aber auch bei uns selbst bemerkt, dass die Situation daheim oft belastend war und sie dort so sehr gefordert waren, dass sie es als angenehm erlebten, in der Arbeit nur für sich selbst denken zu müssen und unter gleichgesinnten Frauen einen Austausch pflegen zu können“, sagt Leitner Posch.
Normalerweise hat „unida services“ 15 Frauen als Transitmitarbeiterinnen in der Ybbsstraße 33 beschäftigt, in Zeiten der Pandemie sind es zehn. „Wir wünschen uns endlich wieder einen normalen Betrieb und dass alle Abteilungen voll besetzt sind“, erklärt die Geschäftsführerin. „Es wäre schön, wieder auf Kundinnen offen zugehen zu dürfen und nicht einen Schritt zurückmachen zu müssen, wenn sie das Geschäft betreten.“