Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Erstellt am 01. April 2023 | 10:30
Lesezeit: 3 Min
Willkommenskaffee im Rathaus Amstetten
Gemeinderätin Helga Seibezeder, Bürgermeister Christian Haberhauer, Stadtrat Heinz Ettlinger, Stadtrat Stefan Jandl und Vizebürgermeister Markus Brandstetter bedanken sich bei Christian Köstler (2. Reihe, 3. v. l.) und seinem Team von Willkommen
Foto: NÖN Amstetten, Margit Brückner
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Im Durchschnitt besuchen 60 Ukrainer und Ukrainerinnen wöchentlich das Kaffee im Rathaus Amstetten.

Seit einem Jahr gibt es nun das Willkommenskaffee im Rathaus in Amstetten. Ein Team von rund 20 Freiwilligen organisiert jeden Donnerstag diesen Treffpunkt für Flüchtlinge aus der Ukraine. „Da es ab Dezember vorigen Jahres keinen kostenlosen Bus- und Bahntransport für die Flüchtlinge gibt, kommen hauptsächlich Ukrainerinnen und Ukrainern aus der unmittelbaren Umgebung zu uns. Zuvor haben viele auch aus Linz oder St. Pölten unser Café besucht, denn so eine Art Willkommenskaffee gibt es auch in den größeren Städten nicht“, sagt Christian Köstler.

Viele Projekte für einen Zusammenhalt

Roswitha Korn, Silvia Prinz und ihr Team sorgen mit liebevoll gedeckten Tischen, Blumenschmuck und selbst gemachten Kuchen, Torten und Kaffee für eine Wohlfühlatmosphäre im Café. Anliegen, die das Wohnen, Schule, Deutschkurse, Arztbesuche betreffen oder sozialrechtliche Fragen, Sorgen und Nöte werden vom Helpdesk behandelt. Dafür stehen Ulli und Leopold Gangl und die beiden Sozialarbeiterinnen Inge Kühtreiber und Theresia Schweighofer gemeinsam mit den Dolmetscherinnen zur Verfügung.

Auch über das Café hinaus sind schon viele Projekte entstanden. Dazu gehören der kostenlose Sprachkurs von Svitlana Karbonyshyn von März 2022 bis Februar 2023 im Pfarrhof St. Stephan. Die Firma Welser Profile hat Spendenaktionen in Form von Lebensmittelgutscheine organisiert. Weitere Hilfsaktionen betreffen Möbel-, Lebensmittel- und Kleiderspenden und die Vermittlung von Fahrrädern, um den Flüchtlingen mehr Mobilität zu ermöglichen, sowie eine Yogagruppe und eine Spielgruppe für Kinder. Die Stadtgemeinde Amstetten ermöglichte für die in Amstetten gemeldeten Ukrainer und Ukrainerinnen Amstettner Gutscheinkarten zum Kauf von Lebensmitteln, Schulprodukten oder Kleidung.

Schwerpunkt Arbeits- und Wohnungssuche

Von den 10.000 aufgenommenen Flüchtlingen in Niederösterreich sind 7.000 in Privatunterkünften und 3.000 in Quartieren untergebracht. Der Staat unterstützt mit 300 Euro im Monat inkl. Heiz- und Warmwasserkosten pro Haushalt, unabhängig davon, wie viele Flüchtlinge in dem Haushalt untergebracht werden. In der Stadtgemeinde Amstetten sind 200 Ukrainerinnen und Ukrainer gemeldet. Aktuell sind die Arbeits- und Wohnungssuche für die Flüchtlinge die größten Probleme, mit denen das Team von Willkommen Mensch konfrontiert ist. „Je länger eine Krise anhält, desto kleiner wird die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung“, hofft Christian Köstler auf weitere finanzielle Unterstützung auf das Spendenkonto AT77 3202 5002 0000 8110. Das Team nimmt am Donnerstag ab 9 Uhr auch gerne Mehlspeisen-Spenden entgegen. „Wir würden uns natürlich auf ein persönliches Kennenlernen freuen. Denn die Vernetzung zwischen den Hilfeleistenden und den Flüchtlingen ist ein wichtiger Aspekt für das Miteinander. Dazu laden wir ins Willkommenscafé im Rathaus Amstetten, jeden Donnerstag von 9 bis 11 Uhr.“

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