Doislau und Zauchbachtal machten Schule

Erstellt am 07. November 2020 | 09:09
Lesezeit: 4 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Im Rahmen des LEADER-Projektes „Kultur- und Naturlandschaftsvermittlung in der Doislau und im Zauchbachtal“ wurden die Volksschüler von St. Georgen/Ybbsfelde, Euratsfeld, Ferschnitz und Neuhofen und Schüler der BAfEP Amstetten im Oktober einen Vormittag lang draußen unterrichtet, um die Natur vor ihrer Haustür besser kennenzulernen.
Werbung
Anzeige

Wie entstanden die Mischwälder im Zauchbachtal, warum gibt es in der Doislau einen Auwald und stimmt es, dass die Bäume miteinander kommunizieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen lieferten die Biologin Heidemarie Moser-Sturm und der Erlebnispädagoge Martin Sturm den Schülern während der besonderen Schulstunden im Europaschutzgebiet „NÖ Alpenvorlandflüsse“. „Es ist wichtig, schon bei den Kindern die Neugierde und die Begeisterung für die Natur zu wecken. Denn nur was man schätzt, das schützt man auch“, so Moser-Sturm.

Landschaft geprägt von vielfältigen Lebensräumen

Die Doislau und das Zauchbachtal liegen im Europaschutzgebiet „NÖ Alpenvorlandflüsse“. Es zeichnet sich durch vielfältige Lebensräume aus. Für die Kinder gab es dort deshalb auch viel zu entdecken. „Hier wechseln sich Mischwälder und Auwälder mit seltenen Magerwiesen, sogenannten Heißländen, Streuobstwiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen ab“, betonte Karin Schmid von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, Regionalkoordinatorin der Schutzgebietsbetreuung NÖ im Mostviertel.

Vom Auwald auf die Magerwiese

Die Schüler der Volksschulen von St. Georgen/Ybbsfelde, Euratsfeld und Ferschnitz sowie der BAfEP Amstetten waren jeweils einen Vormittag lang in der Doislau unterwegs. Sie erfuhren viel Spannendes über den Auwald und seine Bewohner. In Becherlupen wurden Spinnentiere und Insekten, wie zum Beispiel Feuerwanzen, bestaunt. Die Kinder sammelten die Blätter verschiedener Bäume und lernten, welche Früchte wie Eicheln, Bucheckern oder Haselnüsse diese Bäume tragen. Gemeinsam wurde das Wurzelsystem eines Baumes nachgestellt und sichtbar gemacht, wie die Bäume des Waldes miteinander kommunizieren.

Für erstaunte Gesichter sorgte auch die Entstehungsgeschichte der Heißländen. Sie wurden noch von den Vorfahren der Schüler bewirtschaftet und prägen heute als Rarität artenreicher Magerwiesen das Bild der Kulturlandschaft. Wegen ihres Blütenreichtums übernehmen sie außerdem eine wichtige Trittsteinfunktion zu den umliegenden Streuobstwiesen.

Volksschule Neuhofen im Zauchbachtal unterwegs

Die Schüler der Volksschule Neuhofen waren in den Mischwäldern im Zauchbachtal unterwegs. In jenen Wäldern, die von ihren eignen Vorfahren gepflanzt wurden und heute als artenreiche Mischwälder das Bild der Kulturlandschaft im Zauchbachtal prägen. Im Rahmen eines weiteren Projekttags im nächsten Jahr werden sie die Magerwiesen im Zauchbachtal erkunden.

Die Projekttage der Volksschulen St. Georgen/Ybbsfelde, Euratsfeld, Ferschnitz und Neuh-ofen sowie der BAFEP Amstetten sind Teil des LEADER-Projektes „Kultur- und Naturland-schaftsvermittlung in der Doislau und im Zauchbachtal“ der LEADER Region Moststraße und der Gemeinden Amstetten, St. Georgen am Ybbsfelde, Neuhofen, Ferschnitz und Euratsfeld in Kooperation mit der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ. Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes und des Bundes kofinanziert und ergänzt das vom Land Niederösterreich und der EU geförderte Projekt „Managementmaßnahmen in der Doislau“, welches im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung NÖ durchgeführt wird.  

Werbung