Experte präsentierte „Streitschrift“ gegen die Klimakatastrophe

Erstellt am 15. April 2023 | 09:00
Lesezeit: 2 Min
Marc Hall
Marc H. Hall war schon für mehrere große Energieunternehmen tätig.
Foto: Thomas Lettner
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Marc H. Hall, Manager internationaler Energieunternehmen, hielt am Donnerstag im Rathaussaal einen Vortrag zum Thema „Wege aus der drohenden Klimakatastrophe”.

Hall, der in England geboren wurde, stellte sein Buch „Mutig, aber realistisch gegen die Klimakatastrophe” vor, das er als „Streitschrift” bezeichnet. Der Autor, der mit sämtlichen Energieformen vertraut ist, versicherte, dass es keine schnellen Veränderungen bzw. keine schnellen Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise gibt. 90 Prozent der weltweit erzeugten Energie entstehe durch Verbrennung, die CO2 freisetzt. Der weltweite Anteil an CO2-freier Energie wird zu vier Prozent von Atomkraftwerken, zu zwei Prozent von Photovoltaik-Anlagen und ebenfalls zu zwei Prozent von Wasserkraftwerken erzeugt. Der zweite Grund für den Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre liege am Waldraubbau, der in Europa schon zur Zeit der Römer und Germanen eingesetzt habe. „Es ist gut, dass es Kohle und Öl gibt, sonst hätten wir das ganze Holz schon längst verheizt”, meinte Hall.

Mehr Forschung und mehr Wälder

Wichtigstes Ziel sei es, die Energieversorgung auf der gesamten Welt umzubauen. „Der Klimawandel macht schließlich keinen Bogen um Österreich herum”, sagte Hall. Von fossilen Energieträgern sollte am ehesten Gas verwendet und Kohle ganz vermieden werden. Wasserstoff gehöre forciert. Doch nicht der Endkonsument, also die Privatperson, kann diesen Umbau der weltweiten Energieversorgung vorantreiben, sondern nur die (Groß-)Industrie. Um eine Klimakatastrophe bis zum Jahr 2100 zu verhindern, müsse viel mehr geforscht werden. Die Kosten sollte aber nicht der Endverbraucher tragen. Hall schlug auch vor, die Wärmeverschwendung durch bessere Wärmedämmung zu verringern, mehr Gütertransport auf die Schiene zu bringen und die Wälder nachwachsen zu lassen.

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