Schulqualitätsmanager Josef Hörndler: Vermächtnis und Auftrag
Schulqualitätsmanager Josef Hörndler: Vermächtnis und Auftrag. Schulqualitätsmanager verabschiedet sich mit Grundsatzrede in den Ruhestand.
Unter dem Titel „Zukunft wagen“ lud der scheidende Schulqualitätsmanager Josef Hörndler – als Leiter der Außenstelle Waidhofen/Ybbs (Bildungsregion 3) zuständig für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs und Waidhofen/Ybbs – gemeinsam mit seinem Schulaufsichtsteam am 28. September zu einer pädagogischen Veranstaltung in der Mostviertelhalle Haag ein. Rund 400 Pädagoginnen und Pädagogen folgten dem Ruf. Nach den Begrüßungsworten durch Dietmar Nahringbauer richtete Bildungsdirektor Johann Heuras sein Grußwort an die Zuhörerschaft und hob als „Waffe“ gegen Krisen insbesondere die Schule und Bildung hervor. Mit viel Achtsamkeit und Eigenverantwortung gelte es, die Bildungsziele zu erreichen, betonte Heuras und verwies dabei auch auf Hörndlers Buch „Es ist Zeit für das Ganze“.
Anschließend überreichte er seitens der Bildungsdirektion und des Ministeriums an Josef Hörndler „Dank und Anerkennung für großartige Leistungen im Schuldienst“.
Im Mittelpunkt steht immer das Kind
Hörndler selbst hielt ein Plädoyer für eine gelingende Bildung und Schule. Was er in seinen 19 Jahren in der Schulaufsicht und elf Jahren an der Spitze der Bildungsregion stets zu vermitteln suchte, gab er an diesem Nachmittag mit eindrucksvollen Worten wieder: „Im Mittelpunkt steht immer das Kind, das wir als Pädagoginnen und Pädagogen begleiten und führen dürfen. Es geht um bewusstes Gestalten der Zukunft durch ‚schaffende‘ Persönlichkeiten, humane Bildung ist wichtig, denn digitale Bildung ist nicht gemeinschaftsfähig! Geist und Seele vermögen dem großen Fortschritt nicht mehr zu folgen! Es gilt, Wissen mit Sinn zu begreifen und anzuwenden, ins Tun zu kommen und gut zusammenzuleben!“
Schule sei nicht Vorbereitung aufs Leben, betonte Hörndler, sondern Schule sei Leben und Lebensort, Denkwerkstatt, die Kreativität verlange, Denken ohne Grenzen und natürlich Reflexion! Und diese Schule müsse in sinnvollen Zeitstrukturen, ohne Überbewertung der Noten und in gut ausgestatteter Lernumgebung stattfinden können.
Es braucht Struktur, aber auch viel Freiraum
„Es braucht zwar Struktur, aber auch viel Freiraum und Platz für die ‚Kür‘! So kann dann gemeinsam Zukunft gut gestaltet werden, in der Vielfalt als Chance gesehen wird und die Beziehungsebene unter Beachtung von Ethik, Frieden und Nachhaltigkeit intensiv gepflegt wird“, sagte Hörndler.
„Keine Toleranz für Klima-Ignoranz“ – so demonstrierten danach die Schüler der Musik-Mittelschule Gresten unter der Leitung von Daniela Faschingleitner, indem sie zwischendurch einige Szenen aus ihrem pädagogischen Musical „Let´s talk! Teenie Talk“ auf die Bühne brachten.
Gerald Koller (Forum Lebensqualität), der schon viele Baupläne für präventive Arbeit mit Jugendlichen entwickelt hat, betonte in seinem Vortrag unter dem Titel „Jetzt in Zeiten der Flut: Zukunft wagen“, es gelte die Welt neu zu vermessen, den Weg neu auszurichten und die Krise zum Freund zu nehmen. „Was ist wesentlich, was wichtig, was wurscht? Geben wir der Vision Raum!“, forderte er, wie es übrigens auch Schulqualitätsmanager Josef Hörndler stets getan hat!