Zu viele Radler auf der Kraftwerksbrücke

Die Kraftwerksbrücke in Wallsee ist für viele Pendler eine wichtige Verbindung zwischen Oberösterreich und Niederösterreich und die einzige in Österreich, die auch für den öffentlichen Verkehr genutzt wird. Die Gemeinden Wallsee und Mitterkirchen haben im Vorjahr mit dem Verbund, der ja Kraftwerksbetreiber ist, eine neue Nutzungsvereinbarung ausgehandelt, die für die nächsten zehn Jahre gilt. Allerdings hat der Verbund ihnen dabei die sprichwörtliche Rute ins Fenster gestellt. „Innerhalb von fünf Jahren muss bei der Brücke ein eigener Radübergang errichtet werden, sonst wird sie auch für die Autos gesperrt“, berichtet Wallsees Bürgermeister Johann Bachinger.
Grund für diese Forderung des Verbunds: Die Brücke ist sehr schmal, weshalb es ja auch eine Ampelregelung gibt. Hinzu kommt, dass in der Fahrbahn Vertiefungen für einen großen Kran eingelassen sind. Das alles sind natürlich Gefahrenquellen für die vielen Radtouristen, die den Übergang rege nutzen, um von einem Donauufer zum anderen zu wechseln. „Es hat leider auch schon Unfälle gegeben und der Verbund will als Eigentümer der Brücke natürlich keine Haftung übernehmen“, erklärt der Ortschef. Die Gemeinden haben sich bereits an ihre jeweiligen Landesregierungen gewandt. Eine Machbarkeitsstudie für eine Radbrücke wurde schon in Auftrag gegeben. OÖ und NÖ finanzieren die Kosten dafür in Höhe von 20.000 Euro zu gleichen Teilen.
Anfang Oktober gibt es eine Besprechung, bei der das Ergebnis auf dem Tisch liegen soll. „Es dürfte möglich sein, am Hauptträger der Brücke eine Stahlkonstruktion anzubringen. Die Kosten dafür werden sich aber auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Das können wir Gemeinden nicht zahlen“, sagt Bachinger. Die Brücke zu sperren, sei aber auch keine Option, sie sei eine zu wichtige Verbindung zwischen den beiden Ländern. „Es fahren von uns viele Leute hinüber und es kommen viele Oberösterreicher herüber. Wir verdanken der Brücke auch schon die eine oder andere Hochzeit zwischen einem Pärchen aus Wallsee und Mitterkirchen“, erzählt der Ortschef schmunzelnd.
Würde sie gesperrt, müssten die Pendler einen langen Umweg (ca. 30 Minuten Zeitverlust) über Mauthausen oder Grein in Kauf nehmen. „Wir hoffen daher, dass es zu einer guten Lösung kommt“, sagt Bachinger.