Fairer Handel macht Frauen stark
Frauen sind ganz besonders von Armut und Hunger betroffen, obwohl sie in den Ländern des Südens immer noch vorrangig für die Nahrungsmittelproduktion zuständig sind und drei Mal so viel unbezahlte Arbeit leisten, wie Männer.
"Empowerment" heißt, den Frauen die Möglichkeit zum selbstständigen Handeln zu geben. Dazu gehören der Zugang zu Bildung, Arbeit, Markt, Land, Krediten und Produktionsmitteln und die Beteiligung an Entscheidungen. Zudem braucht es die Schaffung von Orten für Austausch, Bewusstseinsbildung und den Abbau von Barrieren, wie Stereotypen und traditionellen Normen, die eine Gleichberechtigung behindern. Die zehn Prinzipien des Fairen Handels der World Fair Trade Organization (WFTO) leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. So würden neben dem fairen Preis, den die Frauen für Produkte erhalten, auch Prämien in Projekte investiert, die das Leben der Frauen "fair-bessern".
„Die Erfahrung zeigt, dass Frauen zu stärken bedeutet, dass es nicht nur ihnen, sondern der ganzen Gesellschaft besser geht. Denn Frauen investieren in die Gemeinschaft und die Ausbildung der Kinder“, weiß Maria Irauschek von den Erlebnissen ihrer beiden Besuche bei unseren Partnerorganisationen in Mexiko und Sri Lanka.
Frauen sind systemrelevant
Die Rolle der Frauen wurde auch in Österreich im Lichte der Corona-Krise deutlich: Frauen üben mehrheitlich die systemrelevanten, oft auch schlechter bezahlten, Tätigkeiten aus – sei es in der Pflege oder im Einzelhandel.
"Die Berichte unserer Partnerorganisationen zeigen, dass die Lage in vielen Ländern schlimmer wird. Die COVID-Fälle nehmen zu und vor allem wirken die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektionskrankheit auf die oft schwache Wirtschaft der Länder und vor allem die armen Bevölkerungsschichten verheerend", berichte Irauschek.
Auch den Partnerorganisationen gehe zusehends die Luft aus. Die finanziellen Rücklagen reichten oft nicht, um die laufenden Ausgaben ohne Produktion und ohne staatliche Unterstützung zu decken. "Hier sind die Vorauszahlungen und Aufträge der fairen Handelspartner*innen und Lieferant*innen aus dem globalen Norden gerade notwendiger denn je. Das heißt ein Einkauf im Weltladen bedeutet auch Solidarität und konkrete Unterstützung in dieser Situation", betont die Weltladen-Geschäftsführerin.
Zwar könne man heuer den Weltladentag nicht, wie geplant, mit einem Fest feiern, aber man lade die Kunden und Kundinnen ein, die Bedeutung der Fairen Handels für die Menschen im Süden und ganz besonders für die Rolle der Frauen zu erfahren: "Mit einem Magazin, einem Gewinnspiel im Weltladen, den sozialen Medien und natürlich im direkten Gespräch im FAIRkauf (mit Abstand und Mund-Nasenschutz selbstFAIRständlich) rücken wir die Frauen im Fairen Handel und deren Produkte in den Fokus", betont Irauschek.
Mehr Infos zu unserer Kampagne: www.weltladen.at und www.facebook.com/amstetten.weltladen
Ansprechpartnerin im Weltladen: Maria Irauschek, 07472-61679 (und natürlich das ganze Team)