Aschbach: „Die Anlage setzt einen Meilenstein“
Aschbach: „Die Anlage setzt einen Meilenstein“. 20 Millionen Euro investiert Berglandmilch am Mostviertler Standort in eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage.
Einer umfassenden nachhaltigen Kreislaufwirtschaft verschrieben hat sich Österreichs größte Molkerei Berglandmilch. Teil dieser Strategie wird auch die bereits im Bau befindliche neue vollbiologische Abwasserreinigungsanlage sein.
Die Anlage auf dem neuesten Stand der Technik wird auf einem Areal von 3,4 Hektar im Betriebsgebiet Heide errichtet und ersetzt die derzeitige Anlage am Betriebsstandort Aschbach, wo sich eine Abwasserreinigungsanlage mit Flotation, Belebungs- und Nachklärbecken befindet. Die gereinigten betrieblichen Abwässer werden künftig direkt in die Ybbs eingeleitet. Die häuslichen Abwässer werden der Verbandskläranlage in Amstetten zugeführt.
Wesentlicher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit
„Mit unserer neuen Abwasserreinigungsanlage schaffen wir die Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau unseres Werkes in Aschbach. Mit der zusätzlichen Errichtung einer Biogasanlage gehen wir einen wesentlichen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ich bin überzeugt, dass wir als Gesellschaft dorthin müssen.
Wie unsere Bauern nachhaltig wirtschaften – so dürfen sie beispielsweise seit vier Jahren keine Futtermittel aus Übersee verwenden – so wirtschaftet auch Schärdinger. Es war uns deshalb sehr wichtig, überwiegend heimische Firmen zu beauftragen“, betont Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer, dass man mit diesem Projekt einen Meilenstein setze.
Reduktion fossiler Energieträger
Das produzierte Biogas wird direkt für die Energieerzeugung sowohl für die Abwasserreinigungsanlage als auch für die Molkerei selbst verwendet. Damit schafft man bei Berglandmilch eine Reduktion fossiler Energieträger von mehr als 30 Prozent und gleichzeitig eine wesentliche CO 2 Einsparung.
Die Leitung, in der die Abwässer mittels Pumpen vom Betriebsstandort zur Abwasserreinigungsanlage transportiert wird, ist 3,2 Kilometer lang. Jährlich fließt durch diese Leitung eine Wassermenge von 730 Millionen Liter. Die Einleitung von der Reinigungsanlage zur Ybbs erfolgt auf natürlichem Gefälle. Neben der Abwasserreinigungsanlage mit drei Belebungsbecken und zwei Nachklärbecken sowie der Biogasanlage wird auch eine Reinigungshalle zur Reinigung der Milchsammelwägen errichtet.
"Win-Win-Situation"
„Eine Win-Win-Situation ergibt sich durch einen Synergieeffekt mit der benachbarten Firma Swarco. Die Abwärme, die bei der Produktion bei Swarco anfällt, wird zur Wärme für den Betrieb der Biogasanlage verwendet“, berichtet Braunshofer.
Zur Strategie der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft trägt auch bei, dass man Photovoltaikanlagen auf der Abwasserreinigungsanlage und „wo immer möglich“ plant. Insgesamt investiert Berglandmilch für dieses Projekt 20 Millionen Euro. Mitte 2022 soll der Betrieb starten.