Bad Vöslau plant für die Zukunft

Neue Impulse für eine lebenswerte und wirtschaftlich florierende Stadt möchte die Stadtgemeinde Bad Vöslau setzen und arbeitet daher sehr intensiv an der Zentrumsentwicklung. Um diesen Prozess maßgeblich zu gestalten und voranzutreiben, wird daher aktuell ein Projektmanager, Zentrumsentwicklung und Zentrumskoordinator gesucht – alles in einer Person wohlgemerkt.
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 25. März, übte NEOS-Gemeinderat Alexander Laimer-Netsch scharfe Kritik rund um die Vorgänge zur Zentrumsgestaltung an Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer).
„Es ist sehr bedauerlich, dass der Bürgermeister offensichtlich kein echtes Interesse daran hat, aus dem Zentrum in Bad Vöslau eine gemeinsame Erfolgsgeschichte zu machen.mEr muss endlich Verantwortung übernehmen, seine Alleingänge stoppen und die Arbeitsgruppe Zentrumsgestaltung miteinbinden“, fordert Gemeinderat Laimer-Netsch. „Durch die knappe Mehrheitsfraktion würde sehr viel Entwicklungspotenzial zunichtegemacht“, führt Laimer-Netsch weiter aus. In seiner Kritik wirft er dem Bürgermeister auch vor, er wäre kein Teamplayer.
Bürgermeister Prinz entgegnet im Gespräch mit der NÖN: „Die Arbeitsgruppe Zentrumsgestaltung besteht aus Teilen der Wirtschaft und einigen Mandataren. Die Arbeitsgruppe ist nicht nur für das Zentrum zuständig, sondern für das gesamte Betriebsgebiet. Es kann hier keine Alleingänge geben, sondern nur ein gemeinsames und konstruktives Arbeiten. Das ist wichtig für Vöslau, die Wirtschaft und die Bevölkerung. Hier geht es nicht um politische Interessen, sondern einzig und allein um die Zukunft von Vöslau.“ Dieser Punkt sei für ihn besonders wichtig.
Kritik an den Vergabemodalitäten kommt aber auch von anderer Seite. Der Bad Vöslauer Marketing-Experte Lutz Nowotny spricht in einem Leserbrief sogar von einem „Wunderwuzzi“, der für Vöslau gesucht wird (siehe Brief auf der Seite). Er kritisiert darin vor allem die Ausschreibung mit „einem bunt gewürfelten Strauß von unzähligen Aufgaben, die einfach aus einer Wunschbox gebeutelt wurden“.
In dem Leserbrief wird auch darauf hingewiesen, dass es keine Praxisnähe gebe und dass es keine „Mädchen-für-alles-Position sei. Gerade zu Beginn brauche es „ein professionelles, starkes und Kampf- und Strategie erprobtes Team“. Es sei eine interessante Mammutaufgabe für echte Profis und würde den ganzen Wirtschaftsbereich der Stadt betreffen. Es würde, wie es weiter heißt, „ein Macher für Herzensangelegenheiten gesucht für die Operation am offenen Herzen für die Marke Zukunft Bad Vöslau“.
Keine Zusammenarbeit nach Differenzen
„Ich schätze Herrn Nowotny als Mensch und als Marketingprofi sehr. In der Vergangenheit hätte es einmal zu einer Zusammenarbeit mit der Gemeinde kommen sollen. Aufgrund von Differenzen bei der Vergabe eines Projektes ist diese Zusammenarbeit allerdings nicht zustande gekommen“, entgegnet Prinz dieser Kritik. Vielleicht würde er ihm das noch übel nehmen. Die Interessen von Vöslau und der Bevölkerung stünden für Bürgermeister Prinz jedenfalls an erster Stelle, betont er. Dafür setze er sich mit ganzer Kraft ein.