Start-up sichert Parlamentsumbau

Vom kleinsten Haarriss bis zu gröberen Schäden wurde vor dem Umbau alles systematisch und lückenlos dokumentiert. Aktuell transportiert ein neu entwickeltes Sensorsystem Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Luftdruck aber auch gesundheitsrelevante Gaskonzentrationen in eine Zentrale, die bei Grenzwertüberschreitung Alarm schlägt.
Somit wird die Sicherheit der Mitarbeiter erhöht und der Bestand denkmalgeschützer, sensibler Kunstwerke aus Holz gesichert. Verantwortlich dafür ist das Vöslauer Start-up Unternehmen „DocTec“ von Johannes und Claudia Schabauer. Vor den Umbauarbeiten wurde von der Firma der Zustand des Gebäudes mit Drohnen und Fotos dokumentiert. Das Bildmaterial durch modernste Kameratechnik (Anm.: ein Pixel im Bild entspricht einem Millimeter) lieferte genaue Daten.
„Unsere Methoden können vor allem beim Umbau historischer Gebäude genutzt werden. Durch die Drohnenflüge und hoch auflösende 365-Grad Aufnahmen im Gigapixelbereich war es auch möglich manche Schäden, die nicht gleich deutlich erkennbar waren, zu entdecken. So war zum Beispiel bei einem Engel ein Flügel geringfügig disloziert, was erst durch nachträgliche Analyse der bildlichen Dokumentation festgestellt wurde.“, erläutert Johannes Schabauer.
Seine Erfahrung und sein Fachwissen hat er sich bei der Messung von Umweltemissionen zur Verbesserung der Luftqualität erarbeitet. „Meine Idee war es, dieses Wissen auch für geschlossenen Räume anzuwenden, um die Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz zu messen.“ Was das Unternehmen ausmacht, ist neben der Aufzeichnung der Daten auch die automatische Analyse der Werte sowie Generierung von aussagekräftigen Berichten.
„Auf diesem Gebiet gibt es noch wenige Anbieter, insbesondere für den Innenbereich. Wir liefern nach Vorgabe der Sachverständigen die Werte und geben die Informationen an die Bauleitung weiter. Aufgrund unserer Berichte kann entschieden werden, ob die Situation am Arbeitsplatz verändert werden soll, um ein Gesundheitsrisiko zu minimieren.“, erläutert Claudia Schabauer. Die Messgeräte sind über ein reichweitenstarkes Funksystem verbunden und liefern Echtzeit-Daten autonom über zwei Monate – auch durch mehrere Untergeschoße hindurch. Die nächste Geräte-Generation (ab Herbst) wird Daten bis zu einem Jahr liefern, bevor die Akkus aufgeladen werden müssen. Johannes Schabauer: „Hinsichtlich der Feuchtigkeit werden wir noch genauere Daten bekommen. Im Hinblick auf den Keller ist es aufgrund der verbesserten Reichweite wichtig, dass die neue Generation so früh wie möglich zum Einsatz kommt.“