Nicht für Praxis: Betriebsrat Hawelka kritisiert Quarantäne-Aus

Eine Reihe von Problemen mit Corona-positiven, aber symptomfreien Mitarbeitern sieht Betriebsratsvorsitzender Michael Hawelka von Wieland Austria auf Mitarbeiter und Unternehmen zukommen.
„Entweder der Betroffene weiß es, geht zum Arzt und lässt sich wegen diverser Beschwerden wie Halsweh, etc. krankschreiben. Oder er sagt, mir geht es gut, mir ist es Wurst, ich gehe arbeiten.“
Betriebsrat Michael Hawelka
In seinem Betrieb arbeiten rund 200 Arbeiter und 55 Angestellte, mit Leiharbeitern komme man auf 280 Personen. Wieland Austria ist mit den Standorten Enzesfeld und Amstetten europaweit einer der modernsten Halbfabrikat- und Fertigteilproduzenten. Er ist der Meinung: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wenn jemand Corona-positiv, aber symptomfrei ist. Entweder der Betroffene weiß es, geht zum Arzt und lässt sich wegen diverser Beschwerden wie Halsweh, etc. krankschreiben. Oder er sagt, mir geht es gut, mir ist es Wurst, ich gehe arbeiten.“ Wieland befürchtet eher Letzteres. „Das ist sehr zum Nachteil der arbeitenden Bevölkerung. So werden gefährdete Personengruppen noch mehr gefährdet.“ Er fürchtet, „dass sehr viele Mitarbeiter es nicht bekanntgeben werden, wenn sie mit Corona infiziert sind. Das liegt an persönlichen Gründen, die Jungen wollen am Wochenende ausgehen“.
„Das ist sehr zum Nachteil der arbeitenden Bevölkerung“
Er hält es für unrealistisch, dass Firmen wieder auf Tests bestehen und diese auch durchführen, „nachdem sie die Kosten dafür vom Staat nicht mehr ersetzt bekommen“. Dass die Infektionszahlen trotz der Sommerwelle so niedrig sind, wundert ihn nicht, „weil eh niemand testen geht“. Seiner Meinung nach werden die Arbeitsplatzbestimmungen der Bundesregierung „gar nicht zur Anwendung kommen, weil offiziell positiv mit FFP2-Maske arbeiten kommen wird niemand“.
Sollten im Herbst die Fallzahlen wieder erheblich ansteigen, so werde man „Probleme mit den Mitarbeitern in der Produktion bekommen“ – also genau das Gegenteil von dem, was man mit dem Gesetz vermeiden wollte. Denn dieses sei „nur bis zur Nasenspitze gedacht“.